ORF-Radiothek ist gestartet
 
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Online und Neue Medien
Online und Neue Medien

Der öffentlich-rechtliche Sender hat am Dienstagmorgen sein neues, digitales Radioangebot gestartet. Alle ORF-Radiosender auf einer Plattform abrufbar.

Früher als erwartet und etwas überraschend ist am Dienstagmorgen die ORF-Radiothek online gegangen. Auf der Plattform bietet der öffentlich-rechtliche Rundfunk Livestreams, sieben Tage On-Demand-Player und alle Podcasts der ORF-Radios an. Auf der Startseite werden zunächst die Player aller ORF-Radios angezeigt. In darunter positionierten, nach Sendern strukturierten Lanes bieten die einzelnen Redaktionen ihren Hörerinnen und Hörern Empfehlungen/Highlights/Features ihres Senders. Außerdem kann über die Startseite direkt auf Podcasts zugegriffen werden. Weitere Lanes bieten aktuelle Themenschwerpunkte auf einen Blick oder zeigen, zu welchen Themen zeit- und kulturhistorische Audio-Archive verfügbar sind. Über Navigationsleisten können darüber hinaus Features wie die senderübergreifende Suchfunktion oder Playlists aufgerufen werden.

Was für das Fernsehen die ORF-TVthek leiste, werde mit der Radiothek auch im Audiobereich Realität, "nämlich die Zusammenführung und Bereitstellung aller Contents auf einer Streaming-Plattform", so ORF-Onlinechef Thomas Prantner in einer Aussendung.  „ORF-Radio – das ist modernes, facettenreiches, erfolgreiches Public Service. ORF-Radiothek – das ist ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen unserer Digitalisierung und Playerstrategie", meint ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz zum Start der Plattform. 

Dem Start, der eigentlich für Dezember erwartet wurde, ging ein jahreslanges Genehmigungsverfahren voraus. 2015 genehmigte die Medienbehörde KommAustria erstmals ein Konzept. Die Bundeswettbewerbsbehörde legte dagegen aber Beschwerde ein, da sie “negative Auswirkungen des neuen Angebots auf die Wettbewerbssituation im Bereich der Hörer- bzw Nutzermärkte für Hörfunk und Hörfunk-Online-Angebote” befürchtete. 

ORF-Player

Vergangenes Jahr wies das Bundesverwaltungsgericht die Beschwerde ab. Die Radiothek soll künftig teil des ORF-Players sein, der neben der ORF-Radiothek und der bereits erfolgreichen TVthek weitere Angebote enthalten soll. Dafür wünschte sich Alexander Wrabetz von der Politik "ein kleines, feines Digitalpaket", damit unter anderem die Sieben-Tage-Beschränkung für ORF-Sendungen fallen kann. Der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP) läuft gegen diese Pläne sturm. 

Geplant sei, so Prantner im HORIZONT-Interview,  dass 2020 “wesentliche und große Schritte” Richtung ORF-Player gemacht werden: “Neben dem ORF-Player werden wir in der TVthek statt bisher 70 Prozent der Inhalte alle vier Fernsehkanäle 24 Stunden livestreamen.”




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