Das Hörspiel "Märzengrund" von Autor Felix Mitterer, in Österreich im Vorjahr schon als Ö1-"Hörspiel des Jahres" ausgezeichnet, hat bei den Zonser Hörspieltagen nun auch überregionale Ehren erhalten und wurde als bestes regionalsprachiges Hörspiel im D-A-CH-Raum ausgezeichnet.
Die Zonser Hörspieltage sind eine ebenso kleine wie feine und von Experten beachtete Radio-Institution, die heuer bereits zum 25. Mal stattfand. Sie widmet sich Hörspielproduktionen, die mit Mundart oder regionalen Varianten der deutschen Sprache arbeiten. Dieses Jahr zeichnete die Jury aus Vertretern der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD, ORF, SRF und anderen Medienfachleuten das vom ORF-Landesstudio Tirol produzierte Hörspiel „Märzengrund“ mit dem „Zonser Hörspielpreis“ aus.
Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert, hat vor allem aber auch die Vielzahl internationaler Mitbewerber Gewicht. Erst zweimal zuvor (2008 mit "Mein Vater war Siebenbürger" und 2013 mit "Räuberzelle") konnte der ORF den Preis für sich reklamieren „Märzengrund“ erzählt, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück Mitterers, die wahre Geschichte des Bauernsohns Elias, der sich 1968 in das einsam gelegene Hochtal Märzengrund zurückzog und erst nach 40 Jahren wieder ins Tal kam. Bei der Jury konnte es offenbar auch durch den unkonventionellen Zugang zur Produktion punkten: Aufgenommen wurde das Laienensemble auch an Originalschauplätzen im Zillertal.
Regisseur Martin Sailer sieht im Hörspiel zudem viele aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen behandelt: "Ein junger Mann wirft alles über Bord, was ihm Sicherheiten geben könnte; er will ein anderes Leben führen. In dieser Sehnsucht ist Felix Mitterers Hörspiel ein sehr zeitnahes, ein ewig aktuelles. Mitterer erzählt von der Natur in sehr poetischer Weise als einem großen Gegenüber, einer Heilerin für das Seelische, und er lässt auch ahnen, was passieren würde, wenn dieses Fundament verloren geht."