Ab Montag, den 8. Mai machen ORF und der zu je 50 Prozent im Besitz der Sitour-Gruppe und des ORF befindliche Tourismus- und Wetterkanal TW1 mit ihrer angekündigten Sportoffensive Ernst.
Ab Montag, den 8. Mai machen ORF und der zu je 50 Prozent im Besitz der Sitour-Gruppe und des ORF befindliche Tourismus- und Wetterkanal TW1 mit ihrer angekündigten Sportoffensive Ernst. Der ORF wird auf TW1 jeden Montag und Freitag jeweils von 20.15 bis 22 Uhr ein Sportfenster eröffnen: Geplant sind Live-Übertragungen, Aufzeichnungen und Magazin-Sendungen von sogenannten Randsportarten, also jenen Sportarten, die auf ORF1 und ORF 2 nur bedingt oder gar nicht zum Zug kommen. Damit – so ORF-Sportchef Elmar Oberhauser – könne der ORF verstärkt seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag nachkommen und intensiver als im ORF-TV über Sportarten wie Eishockey, Basketball und Volleyball berichten. Und darüber hinaus sei die Sportoffensive, wie TW1-Geschäftsführer Friedrich Urban betont, "eine attraktive Bereicherung der Reise-, Wetter- und Freizeitangebots von TW1." Was aber viel wichtiger ist, sind die Perspektiven: Mit dem ersten Testballon – wöchentlich vier Stunden Sport auf TW1 – will der ORF wichtige Erkenntnisse für den geplanten ORF-Sportspartensender gewinnen. Wie Dr. Alexander Wrabetz, der Kaufmännische Direktor des ORF erklärt, wird der ORF 30 Millionen Schilling per anno aus dem Sportbudget in die TW1-Sportoffensive fließen lassen: "In Relation zur Gesamtgröße des Unternehmens sind die paar Milliönchen sehr gut investiertes Geld: Schließlich haben wir die Möglichkeit, zu lernen, wie man mit einem Spartensender Reichweiten und Werbeerlöse erzielt: Wir sehen das Ganze als Investition in die Zukunft" Und: "Wenn das Interesse der Zuseher vorhanden ist, könnte in einer nächsten Stufe das Sportangebot auf TW1 ausgebaut werden." Mehr als die vorerst geplanten vier Stunden Sport pro Woche, gibt´s übrigens schon bald: Über die ATP-Tennisturniere von St. Pölten und Kitzbühel wird nämlich jeweils sehr ausgedehnt berichtet. Trotz der Bereitschaft, Lehrgeld zu zahlen, will Wrabetz natürlich auch einnahmenseitige Maßnahmen setzen: "Wir werden die Kosten teilweise durch Sponsoring, Kooperationen und andere Sonderwerbeformen abdecken." In welchem Ausmaß, wollte Wrabetz aber nicht ausführen: "Wir haben einfach noch zu wenig Erfahrung mit einem Spartensender und wissen nicht, wie sich das alles entwickeln wird." Eines steht jedenfalls fest: Klassische Werbung wird es – da schiebt das Rundfunkgesetz einen Riegel vor – auch im Sportfenster von TW1 nicht geben.