Portisch-Doku "Österreich II" soll an Erfolg des Vorgängers anschließen - Neues Gesprächsreihe mit Andre Heller und Schwerpunkt zum Linzer Musiktheater
Nach 18 Monaten hat sich der Informations- und Kulturspartenkanal ORF III in der heimischen Fernsehlandschaft einen Nischenplatz gesichert. Rund 500.000 Zuschauer täglich bedeuten für Geschäftsführer Peter Schöber ein eindeutiges Zeichen von "Relevanz am Markt". Diese will man in den kommenden Monaten mit bewährten wie neuen Formaten weiter festigen. So gibt es bereits in wenigen Tagen einen Schwerpunkt zur Eröffnung des Linzer Musiktheaters, im Sommer erneut ausführliche Berichte von den Salzburger Festspielen und eine neue Gesprächsreihe von Andre Heller. Nachfolgend eine Auswahl der Highlights der kommenden Monate:
Am 12. April steht ein Programmschwerpunkt zum Linzer Musiktheater an, u.a. mit der Live-Übertragung der Uraufführung von Philip Glass' Oper "Spuren der Verirrten" nach dem Theaterstück von Peter Handke. Sonderprogramme gibt es ebenfalls anlässlich der Jubilare Wagner und Verdi: Fans dürfen von beiden Komponisten sämtliche Opern genießen. Und auch sommerliche Kulturfixpunkte wie die Salzburger Festspiele, die styriarte oder die Opernfestspiele in St. Margarethen werden begleitet. Für Popmusikaffine gibt es am 15. August einen "Day of Rock" mit Konzerten von den Rolling Stones bis U2.
Kunst und Kultur: Das Format "erLesen" bietet im Frühsommer Spezialausgaben zu Gottfried Helnwein, Hermann Nitsch, Erwin Wurm und Gustav Peichl. Im "KulturWerk" darf Barbara Rett wiederum heimische Größen wie Christiane Hörbiger oder Klaus Maria Brandauer begrüßen, und der Österreichische Filmpreis sowie die Nestroy-Gala werden live begleitet. Neu sind Andre Hellers "Menschenkinder": Ab Herbst darf man ausführlichen Gespräche mit u.a. Alfred Gusenbauer, Johanna Maier oder Oscar Bronner lauschen.
Film: Die etwas andere Filmauswahl verspricht die "kult.film"-Reihe, die im Sommer von Robert Dornhelm kuratiert wird. Dass auch das heimische Filmschaffen nicht zu kurz kommt, stellen nicht nur ausgewählte Werke, sondern auch Schwerpunkte zu den Festivals Diagonale und Viennale sicher. Und gemeinsam mit dem Kulturministerium widmet man sich der Nachwuchsförderung: Für das Projekt "5 x 50" sollen fünf Nachwuchsfilmer, die mittels zweistufigem Verfahren ausgewählt werden, ihre Projekte realisieren können. In der Jury sitzt dabei u.a. Filmemacher Karl Markovics.
Information und Politik: Dass ausführlichen Gesprächen auf ORF III Platz gegeben wird, wird ab 11. April das neue Talkformat "60 Minuten Politik" unterstreichen. Chefredakteur Christoph Takacs will dabei, unterstützt von Kollegen aus dem Printbereich, Politikern auf den Zahn fühlen, und zwar abseits "parteipolitischen Hickhacks". "Wir wollen hier versuchen, den Menschen Sachpolitik näher zu bringen. Es wird aber kein Schulfernsehen werden." Gesondert betrachtet wird mittels Dokus, Interviews und Einblicken aus dem Forum Alpbach auch die Finanzwirtschaft. Im bewährten "Science Talk" begrüßt Barbara Stöckl u.a. Wissenschafter wie Renee Schröder oder Carl Djerassi.
Dokumentationen und Zeitgeschichte: Den Erfolg der Neuauflage von Hugo Portischs "Österreich I" - neben Zuschauerrekord für ORF III gab es für die DVD-Edition bereits nach drei Tagen Platin für 10.000 verkaufte Exemplare - will man mit "Österreich II" ab 26. Oktober fortsetzen. Internationaler wird es mit Dokus zu der Entwicklung Lateinamerikas im 20. Jahrhundert, dem Jom-Kippur-Krieg oder einem historischen Blick nach Korea. Ebenfalls ausführlich behandelt werden sollen der Online-Gigant Google, die Ölkrise anlässlich ihres 40. Jahrestags sowie große Entdecker und Abenteurer - von James Cook bis Alexander von Humboldt.
(APA)