Bei Wegfall von 20 Millionen Euro für Film und Unterhaltung - ORF-Redaktionsleiter Lintschinger: "Das wird nicht schmerzfrei werden"
Der Regisseur Wolfgang Murnberger ("Der Knochenmann", "Brüder"-Trilogie) hält die drohenden ORF-Sparmaßnahmen aufgrund des Auslaufens der Gebührenrefundierung für einen "Wahnsinn" für die ganze heimische Filmbranche. "Ich finde, man müsste das Geld binden", sagte Murnberger am Rande eines Setbesuchs bei der ORF-Produktion "Lost & Found" zur APA. "Ein gewisser Prozentsatz der Gebühren muss in fiktionales österreichisches Programm investiert werden." Dem Film und der Unterhaltung drohen ein Wegfall von 20 Millionen Euro.
Ob ein Film wie die romantische Komödie mit Ursula Strauss, die er gerade dreht, nächstes Jahr noch produziert werden könnte, ist für Murnberger unklar. Er selbst sei zumindest in der glücklichen Lage, dass er auch nach Deutschland gehen könne. "Ich habe beim Münchner Filmfest gerade mit meinem ersten Film, den ich rein in Deutschland finanziert habe, Premiere gehabt", erzählte der Regisseur von der BR-Produktion "Wer hat Angst vorm weißen Mann" mit der neuen "Buhlschaft" Brigitte Hobmeier. "Der wurde sehr gut aufgenommen."
Dass ein solcher Schnitt in einer Situation geschehe, in der die gesamte Branche sich über große Erfolge freut und das Budget des Filminstituts nach langjährigen Verhandlungen schließlich aufgestockt wurde, ist für Murnberger "natürlich ganz blöd". Er sei sich sicher, dass es noch ein "ordentliches Gejammer" geben werde. Auch ORF-Redaktionsleiter Klaus Lintschinger ist hinsichtlich der kommenden Jahre nicht sehr optimistisch, sollte es zu den Einsparungen kommen: "Das wird mit Sicherheit nicht schmerzfrei werden."