Fußball-EM, Olympische Sommerspiele und die Champions League: Der ORF bietet in der neuen TV-Saison viel Sport. HORIZONT nennt die Highlights der kommenden Monate
Der ORF im Fernsehjahr 2015/16 ist vor allem geprägt durch viel Sport. Allen voran die Fußball-EM und die Olympischen Sommerspiele in Rio dürften für fantastische Quoten beim öffentlich-rechtlichen Senderverbund sorgen. Das ÖFB-Team hat sich heuer erstmals aus eigener Kraft für eine Europameisterschaft qualifiziert, die Stimmung ist entsprechend euphorisch. Das dürfte sich auch im Sommer 2016 in Reichweiten und Marktanteilen wiederspiegeln.
Bereits am 16. September startet die neue Saison der Champions League im ORF. Bei der Präsentation der Fußball-App am Montag im ORF-Zentrum stellte Generaldirektor Alexander Wrabetz auch gleich das neue Studio vor, aus dem in Zukunft von der Champions League berichtet wird. Ein weiteres Sport-Highlight im ORF-Programm ist die Skiflug-WM in Bad Mitterndorf.
Unter dem Motto "Great Moments" präsentiert der ORF darüber hinaus einen trimedialen Schwerpunkt zu 60 Jahren Fernsehen. Sechs Hauptabendshows am Freitagabend mit Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll (
HORIZONT berichtete) sind ebenso mit dabei wie Dokus, Spezialausgaben und 25-mal "Lange Nächte".
Im Show-Bereich setzt der ORF auf Altbewährtes: "Die große Chance der Chöre" kehrt ebenso mit einer neuen Staffel zurück wie "Dancing Stars", das 2016 sein zehnjähriges Jubiläum feiert. Natürlich zeigt der ORF auch wieder den Eurovision Song Contest, der diesmal in Schweden stattfindet. Im Februar soll es eine Vorentscheidungs-Show geben. Fernsehdirektorin Kathrin Zechner sprach am Montag bei einem Presse-Event davon, der Independent-Szene mehr Möglichkeiten geben zu wollen, um sich zu präsentieren. Passieren soll das im Vorfeld des Vorentscheids - allerdings "nur" online.
15 Mio für "Maximilian", neue Sketch-Comedy
Im Serien-Bereich gibt es neue Folgen von "Vorstadtweiber", "CopStories", "Gemischtes Doppel" und den "Vier Frauen". Darüber hinaus schafft es ab November endlich auch die neue Schalko-Serie "Altes Geld" ins Free-TV. Auch das "Vorstadtweiber"-Spin-Off "Männerschmerzen",
angekündigt bereits Anfang des Jahres, soll es demnächst ins Programm schaffen. Bei den TV-Filmen setzt der ORF auf die Produktionen "Kleine große Stimme", "Kästner und der kleine Dienstag", "Bergfried", "Wir sind am Leben" und natürlich auch auf das
15-Millionen-Euro-Projekt "Maximilian: Das Spiel von Liebe und Macht".
Neu ist die Sketchcomedy "Kalahari Gemsen", mit der Angelika Niedetzky und Ramesh Nair an den Start gehen. Auch "Wastecooking" ist ein neues Format und geht ab 15. September in Serie: David Groß geht auf Reise durch europäische Länder und sucht nach einer Lösung, wie man Lebensmittelverschwendung stoppen kann.
Viele Wahlen - und Frühstücksfernsehen
Im Bereich Information stehen schon in wenigen Wochen die Wahlen in Wien und Oberösterreich an, von denen der ORF ebenfalls ausführlich berichten wird. 2016 folgen dann die US-Präsidentschaftswahlen sowie die Wahl des österreichischen Bundespräsidenten. Bereits bekannt war, dass der ORF ab dem Frühjahr, voraussichtlich März, ein neues Frühstücksfernsehen einführt. Aus dem früheren Arbeitstitel "Guten Morgen Österreich" ist nun ein fixer Sendungstitel geworden. Drei Stunden live will der ORF dann immer aus den Bundesländern berichten. Jede Woche begibt man sich in ein neues Bundesland, jeden Tag in eine neue Stadt.
Zu den ORF-Konzerthöhepunkten 2015/16 zählen unter anderem "Christmas in Vienna", das "Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker", "Frühling in Wien", das "Sommernachtskonzert Schönbrunn", die "Sommernachtsgala Grafenegg" und das Eröffnungskonzert der Wiener Festwochen. Als besondere Konzerthighlights 2016 zeigt der ORF das Festkonzert zum Zehn-Jahres-Jubiläum in Grafenegg und aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins Rudolf Buchbinders Interpretation von Brahms Klavierkonzert Nr. 1 mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta.
Finanzierung unklar
Einige Formate würde Kathrin Zechner gerne umsetzen, die Finanzierung gestaltet sich zum Teil aber schwierig. So ist eine wöchentliche News-Show mit Hanno Settele geplant, Arbeitstitel: "Schlaflos mit Settele". Die Geschäftsführung suche hier nach gemeinsamen Lösungen. Zechner verweist am Montag auf gleichbleibende Budgets in den vergangenen Jahren - trotz dieser Tatsache habe man immer wieder neue Formate auf Sendung gebracht. Ob es "Schlaflos mit Settele" aber auf die Schirme schafft ist derzeit noch unklar.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagt zum ORF-Programm 2015/16: "Mit der Kraft von 60 Jahren Programmerfolg die Zukunft des Fernsehens in der Gegenwart gestalten, als Dienstleister für Österreich - das ist unser Anspruch, um auch im kommenden Jahr das beste rot-weiß-rote Programm zu bieten." Richard Grasl, Kaufmännischer Direktor, sagt: "60 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk sind ein guter Anlass, um in die Zukunft zu blicken und Akzente für künftige Entwicklungen zu setzen."
"Verlässlich, top, provokant und spannend."
ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner resümiert: "Das Programm des ORF bildet programmliche Vorlieben und Bedürfnisse unseres Publikums in österreichischer Topqualität ab. Verlässlich, top, provokant und spannend." Die gerade erst anlaufende Informationsoffensive will Zechner auch 2016 weiterführen. Gerade in den Zeiten wie diesen, Stichwort Flüchtlingskrise, sei das besonders wichtig. "'Wissen gegen Vorurteil' und fundierte Hintergrundinformationen bilden hier das redaktionelle Rückgrat der aktuellen Berichterstattung, Reportagen und Magazine."
Oliver Böhm, CEO der ORF-Enterprise, sagt, in Anspielung auf die Rückkehr der UEFA Champions League in den ORF, zum Programm: "Die Medien des ORF starten mit einer Topmannschaft aus starken Spielern in TV, Hörfunk und Online und mit vielfältigen Innovationen in das neue Programmjahr. Die werbetreibende Wirtschaft kann sich auf ein starkes Powerplay mit der ORF-Enterprise freuen, die auch in der kommenden Saison der führende Partner für effiziente trimediale Kampagnen ist."
"Altes Geld" ist ab November im ORF zu sehen.
Der TV-Spielfilm "Maximilian" (Budget: 15,5 Mio Euro) wird noch bis Dezember gedreht.