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ORF bilanzierte 2012 zum dritten Mal in Folge positiv

Privatsender üben Kritik an hohen Ausgaben für Unterhaltungsprogramme und Imagekampagnen - UPDATE: Imagekampagne großteils in ORF-eigenen Medien

Positiv sieht die finanzielle Bilanz des ORF für das Jahr 2012 aus: Der ORF-Konzern schloss mit 12,6 Mio. Euro (EGT) und damit zum dritten Mal im Folge positiv ab. Die ORF-Mutter kam auf 0,5 Mio. Euro, wie aus einer Veröffentlichung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) hervorgeht. Der Konzernumsatz lag demnach bei rund 967 Mio. Euro. Kritik am öffentlich-rechtlichen Sender übte am Dienstag indes erneut der Verband Österreichischer Privatsender (VÖP), der sich an hohen Ausgaben für Unterhaltungsprogramme und Imagekampagnen stößt.

Die Einnahmen des ORF aus den Gebühren stiegen im Vorjahr auf 595,5 Mio. Euro (30 Mio. Euro davon aus der Teilrefundierung), 2011 beliefen sich diese noch auf 584,2 Mio. Euro. Mittels Werbung konnte der ORF 210,7 Mio. Euro lukrieren, die sonstigen Umsatzerlöse beliefen sich auf 127 Mio. Euro. Die positiven Daten sind einer ORF-Aussendung zufolge ein Resultat des "umfassenden Einsparungs-und Restrukturierungsprogramms, das der ORF in den vergangenen Jahren konsequent umgesetzt hat". Seit Beginn dieses Vorhabens im Jahr 2007 hat der ORF die ständigen Mitarbeiter um knapp 600 Vollzeitangestellte reduziert.

Beispiele für die "Geldverschwendung des ORF"

Die nichtsdestotrotz vorhandenen Budgetsorgen des ORF, der sich nach wie vor für die Beibehaltung der Gebührenrefundierung stark macht, kann der VÖP jedenfalls nicht nachvollziehen. Als Beispiele für die "Geldverschwendung des ORF", wie es heute in einer Aussendung heißt, nannte man u.a. das umfangreiche fiktionale Unterhaltungsangebot sowie Kampagnen im Radiobereich oder die aktuelle Imagekampagne "ORF Wie Wir".

Zusätzlich erklärte VÖP-Vorsitzender Klaus Schweighofer angesichts der durch die Medienbehörde KommAustria zum Teil erlaubten Vermarktung der Online-Videoplattform ORF-TVthek: "Es ist EU-weit völlig einzigartig, dass einem öffentlich-rechtlichen Sender noch zusätzliche Werbemöglichkeiten eingeräumt werden." VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm forderte in diesem Punkt eine Gesetzesänderung, um die Vermarktung mit Videowerbung zu unterbinden.

UPDATE: Imagekampagne großteils in ORF-eigenen Medien

Der ORF hat am Dienstag Vorwürfe des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP), der sich an hohen Ausgaben für Unterhaltungsprogramme und Imagekampagnen stößt, zurückgewiesen. Die "neuerlichen Attacken" seien "vollkommen unverständlich", hieß es in einer Aussendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.

Zur Kritik an der Vermarktung der ORF-TVthek erklärte Unternehmenssprecher Martin Biedermann, dass dies mit deutlichen Einschränkungen per Behörden-Bescheid erlaubt wurde. Im Verfahren seien die österreichischen Privatsender angehört worden und die Bundeswettbewerbsbehörde habe Parteienstellung, so Biedermann weiter.

Weiters wies er darauf hin, dass die vom VÖP kritisierte Imagekampagne "ORF Wie Wir" großteils in ORF-eigenen Medien lief und daher keinerlei Media-Kosten verursacht habe. Die Inserate in österreichischen Zeitungen seien "zum überwiegenden Teil" Gegengeschäfte.

(APA)
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