ÖVP attackiert "Österreich"
 

ÖVP attackiert "Österreich"

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Schwer behinderter Huainigg war in Zeitungsranking unter die faulsten Parlamentarier gereiht worden - VP-Kopf: "Tiefer geht's nicht" - Journalist will sich entschuldigen

Auch im Urlaub ist man vor einem Shitstorm nicht gefeit: Diese Erfahrung musste am Freitag "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner machen, als ein an ihn adressierter Brief des ÖVP-Klubobmanns Karlheinz Kopf veröffentlicht wurde. Kopf echauffiert sich darin über ein Ranking über die faulsten Parlamentarier vom Sonntag, in dem auch der VP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg unter die faulsten Parlamentarierer reiht.

Geharnischter Brief

Das Kriterium waren nicht näher ausgeführte Aktivitäten der Politiker. Kopf jedenfalls sah sich dazu veranlasst, einen wütenden Brief zu verfassen, in dem er die Zeitung scharf attackierte: Huainigg kämpfe trotz seiner "schweren Behinderung mit unglaublichem Fleiß und vorbildlichem Einsatz für die Anliegen behinderter Menschen in Österreich", so der Klubchef, der sich zutiefst empört zeigte. "Das politische Wirken dieses Menschen anhand der Zahl seiner Reden im Nationalrat zu qualifizieren – tiefer geht’s einfach nicht!" Die ÖVP verbreitete das Schreiben im Internet, wo es über Twitter seinen Eingang in die dort zum großen Teil von Journalisten, Politikern und Öffentlichkeitsarbeitern geführten Debatten fand.

"Österreich"-Innenpolitiker will sich entschuldigen

Bei "Österreich" war man damit nach der Affäre um den Liveticker zum Begräbnis eines ermordeten Volksschülers einmal mehr um Schadensbegrenzung bemüht. Innenpolitiker Günther Schröder, dessen Kürzel nicht unter der Geschichte gestanden war, räumte via Twitter einen Fehler ein. "Ich nehm das auf meine Kappe, er ist mir einfach durchgerutscht", schrieb er. Eine Entschuldigung bei Huainigg werde es geben.

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