ÖÄK-Präsident Szekeres: "Gerade wenn es um medizinische und gesundheitspolitische Themen geht, sehen sich Medien und Journalisten einer hohen Verantwortung gegenüber."
Der „Preis der Österreichischen Ärztekammer für besondere publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens“ für das Jahr 2019 geht an Marija Barisic und Hans-Jörg Bruckberger. Mit dem Preis zeichnet die ÖÄK jährlich sorgfältig recherchierte und ausgewogen aufbereitete publizistische Arbeiten aus. „Gerade wenn es um medizinische und gesundheitspolitische Themen geht, sehen sich Medien und Journalisten einer hohen Verantwortung gegenüber“, betonte ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres in seiner Rede.
Der Artikel „Das Geschenk“ von Marija Barisic wirft eine ethische Diskussion anhand der Fragestellung auf, ob Gehörlose durch CI-Implantate diskriminiert werden. Viele Gehörlose sehen diese als Bedrohung für die Gebärdensprache und Gefährdung ihrer Identität und Kultur. „In diesem absolut objektiven und ausgewogenen Artikel, in dem auch der medizinische Standpunkt nicht zu kurz kommt, lässt Frau Barisic auch Betroffene mit ihren unterschiedlichen Einstellungen zu Wort kommen: Solche, die kein Implantat wollen, und welche, die froh sind, eines zu haben. Das ist Journalismus, wie er sein sollte“, sagte Szekeres in seiner Laudatio zur Arbeit von Barisic, die 2019 den Artikel für das Magazin Datum verfasst hat. Seit Januar 2020 arbeitet sie nun bei der Süddeutschen Zeitung.
Hans-Jörg Bruckberger, der seit Januar 2020 als Chefredakteur beim Österreichischen Wirtschaftsverlag arbeitet, war zuvor Chefredakteur der Medical Tribune. Für diese verfasste er 2019 den Artikel „Die Stadt, in der man nicht krank sein sollte“. Bei einem Lokalaugenschein in der Weinviertler Stadt Laa an der Thaya entstand eine Reportage, in der er die Auswirkungen des Ärztemangels auf die ländlichen Strukturen beleuchtet.