News-Themen 2016: Das prophetische Talent der...
 

News-Themen 2016: Das prophetische Talent der Journalisten

Valerie Everett/Flickr
Blick in die Glaskugel: In manchen Punkten bewiesen Österreichs Journalisten hellseherische Fähigkeiten - die Länge des BP-Wahlkampfs konnten sie aber nicht vorhersagen.
Blick in die Glaskugel: In manchen Punkten bewiesen Österreichs Journalisten hellseherische Fähigkeiten - die Länge des BP-Wahlkampfs konnten sie aber nicht vorhersagen.

Anfang 2016 wurden Journalisten gefragt, welche Themen heuer die Berichterstattung dominieren werden. In vielen Punkten lagen sie richtig.

Wie treffsicher haben heimische Journalisten die Trendthemen des vergangenen Jahres vorhersehen können? Dieser Frage ging das Media Delphi von Recherchescout und Observer nach: Hier wurden 110 Medienschaffende zu Jahresbeginn gefragt, welche Themen, Personen und Unternehmen im kommenden Jahr die Berichterstattung dominieren werden. Rückblickend lagen die heimischen Journalisten hier in vielen Punkten goldrichtig.

So erwarteten 85 Prozent der Journalisten, dass die Flüchtlingskrise ein dominierendes Thema sein würde – noch vor der Fußball-Europameisterschaft (69 Prozent) und der Bundespräsidentschaftswahl in Österreich (65 Prozent). Eine Auswertung von APA-DeFacto zeigt, dass von Jänner bis November tatsächlich die mit Abstand meisten Berichte zum Thema „Flucht und Asyl“ erschienen – nämlich 62.000 Beiträge. Die Bundespräsidentenwahl lag mit 31.000 Artikeln auf Platz 2, zur Fußball-EM landete mit 20.366 Artikeln auf dem dritten Platz – dass sich die Wahl derart in die Läge ziehen und somit länger in den Medien präsent sein würde, hatte wohl zu Jahresbeginn noch kein Journalist erwartet.

Dominierende Unternehmen: OMV, Volkswagen, Amazon

Laut Media Delphi 2016 erwartete rund die Hälfte der Journalisten, dass die Unternehmen OMV, Volkswagen und Amazon die Berichterstattung in Wirtschaftsmedien dominieren würden. Auch damit lagen die Journalisten laut Florian Laszlo, Geschäftsführer Observer GmbH, goldrichtig: „OMV war wirklich und ist ein Thema“, sagt er: „Und auch die außerdem genannten sind durchaus alle relevant.“

Gut eingeschätzt haben die Journalisten auch die Bedeutung von Angela Merkel (75 Prozent), dem neuen US-Präsidenten Donald Trump maßen sie zu Jahresbeginn noch weniger Bedeutung zu (33 Prozent). Als zweitwichtigsten Wirtschaftstreibenden nach Facebook-CEO Mark Zuckerberg (56 Prozent) nannten die Journalisten schon vor dessen Ernennung zum Bundeskanzler den damaligen ÖBB-Manager Christian Kern (47 Prozent). „Auch bei den Sportlern lagen sie mit Anna Fenninger (81 Prozent) und Dominik Thiem (75 Prozent) richtig“, sagt Laszlo: Der Kicker David Alaba wurde hingegen nur von einem Prozent der Journalist genannt.

„Bei den Medienmenschen schließlich ist bemerkenswert, dass Rainer Nowak und Christian Rainer nicht so weit vorne liegen“, sagt Laszlo. Hier maßen die Journalisten ihren Kollegen Armin Wolf (73 Prozent), Karim El-Gawhary (51 Prozent) und Alexander Wrabetz (43 Prozent) die größte Bedeutung zu.



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