Das 1992 gegründete News hat sich durch Exklusivstorys und Aufdeckergeschichten einen Namen gemacht. Im vergangenen Vierteljahrhundert hat das Wochenmagazin viele Veränderungen erfahren. Ein Rück- und Ausblick.
Einen Goldesel mit Löwenkräften und weitere 25 Jahre: Diese Geschenke würden Mehrheitseigentümer und CEO Horst Pirker und Chefredakteurin Esther Mitterstieler News gerne machen. Das Wochenmagazin, das in dieser Woche sein 25. Jubiläum feiert, feiert sein Jubiläum des Vierteljahrhunderts.
"Was gibt es Neues?" Die Beantwortung dieser Frage schrieb sich ab 1992 das Wochenmagazin News auf die Fahnen. Mit der Gründung des Magazins wurde auch die Verlagsgruppe News gegründet, die heute mit elf Titeln der führende Magazinverlag in Österreich ist. Die Gründer des Magazins waren mit den Brüdern Helmuth und Wolfgang Fellner keine Unbekannten der Medienbranche. Bereits 1968 gründeten die beiden die Jugendzeitschrift Rennbahn-Express und 1983 das mittlerweile eingestellte Monatsmagazin Basta. Mit dem Geld, das die Fellner-Brüder durch den Verkauf der beiden Magazine an den Kurier machten, gründeten sie News.
News war immer ein Wochenmagazin, thematisch breit aufgestellt: Von Politik und Wirtschaft über Gesellschaft und Kultur bis hin zu Lifestyle, Gesundheit und Sport. Von der Konkurrenz hob sich das neue Angebot in den Anfangsjahren vor allem durch den geringen Preis, Exklusivgeschichten und einem ausgeklügelten Marketing ab. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. In den 1990er-Jahren erlebte News mehrere Höhenflüge. Inhaltlich stand News über viele Jahre für investigative Storys - allen voran von Journalisten wie Alfred Worm und Kurt Kuch. Kuch brachte für News etwa Details und Hintergründe zur Causa Hypo Alpe Adria, zur Telekom-, Buwog- und Eurofighter-Affäre ans Tageslicht.
Für Aufsehen sorgte 1998 der Einstieg des deutschen Zeitschriftenverlags Gruner + Jahr - die Bertelsmann-Tochter übernahm 56 Prozent der Anteile. In den 2000er-Jahren zogen sich Helmuth und Wolfgang Fellner dann nach und nach zurück - heute halten sie nur noch Minderheitenanteile an dem von ihnen gegründeten Magazinverlag.
Anfang 2011 wurde bekannt, dass die Verlagsgruppe News über Jahre hinweg zu hohe Verkaufszahlen ausgewiesen hatte. Axel Bogocz, der damalige Geschäftsführer der Verlagsgruppe, räumte damals gegenüber dem Standard ein, dass die bei der ÖAK gemeldeten Zahlen bei allen ausgewiesenen Titeln zwischen zwei und 30 Prozent über den tatsächlich verkauften Exemplaren lagen, im Schnitt war die Auflage damit um elf Prozent niedriger als behauptet. Die ÖAK hat daraufhin eine außerordentliche Sonderprüfung in die Wege geleitet, schlussendlich wurden gegen die Verlagsgruppe News aber keine Sanktionen verhängt.
Neuer Mehrheitseigentümer Pirker 2014 übernahm dann Medienmanager Horst Pirker - nach zahlreichen Wechseln an der Spitze in den 2000er-Jahren - die Geschäftsführung der Verlagsgruppe. Unter ihm sollte auch News wieder gute Ergebnisse abliefern - zu diesem Zeitpunkt hatte das einst so erfolgreiche Wochenmagazin seit Jahren mit sinkenden Auflagen, Einzelverkäufen und Reichweitenverlusten zu kämpfen. Noch vor 20 Jahren hatte News laut Media Analyse eine Reichweite von 18,6 Prozent, 2009 waren es 11,6 Prozent, heute steht das Blatt bei 5,1 Prozent.
Pirker machte sich daraufhin 2014 auf die Suche nach einer neuen redaktionellen Spitze. Eva Weissenberger, Chefredakteurin der Kleinen Zeitung in Kärnten, folgte Wolfgang Ainetter nach und übernahm im Frühling 2015 das Amt. 2016 stieg Gruner + Jahr bei der Verlagsgruppe News aus. Der deutsche Zeitschriftenverlag hielt 56 Prozent und damit die Mehrheit an der Verlagsgruppe News. Die Gruner + Jahr-Anteile übernahm Pirker mit seiner I-MAG BeteiligungsgmbH. Daraufhin kündigte Pirker einen Sparkurs an. Zehn bis zwölf Millionen Euro pro Jahr weniger an Aufwänden und ein Personalabbau von 100 Stellen waren das Ziel.
Fluktuation der Führungskräfte Kurz vor Weihnachten 2016 zog sich Weissenberger aus der Chefredaktion zurück, übergab das Zepter an Esther Mitterstieler, der ehemaligen Chefredakteurin des Wirtschaftsblatts. Mitterstieler übernahm im Februar 2017 die Chefredaktion und gleichzeitig eine über Weihnachten deutlich geschrumpfte Redaktion. Einerseits, weil mit Weissenbergers Abschied weitere Personen ihren Abgang verkündeten, anderseits wegen des Sparkurses. Wie viele Mitarbeiter von News betroffen waren, darüber kursieren unterschiedliche Zahlen - der Falter berichtete zu Jahresbeginn, dass es zwischen elf und siebzehn gewesen sein sollen. Die Fluktuation der redaktionellen Führungskräfte bei News ist groß: Im vergangenen Jahrzehnt waren sieben Chefredakteure an Bord.
Esther Mitterstieler, blickt positiv in die Zukunft. Gegenüber HORIZONT beschrieb sie vor einigen Monaten ihr News in drei Worten so: klar positioniert, lebensnah und investigativ. Das Blatt solle in den nächsten 25 Jahren "eine starke Marke bleiben" und "die digitale Zukunft mit Rasanz angehen". Und Horst Pirker? Er möchte, dass News "zum Vorbild, wie es trotz allem geht" wird.