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Neue TV-Welt: Aufruf zu Kooperation zwischen Kabel und Telcos

AdobeStock/Piotr Adamovicz
Das Rennen um die Kunden wird sich nach Meinung der Infrastruktur-Manager im Angebot zu ortsunabhängigem Bewegtbild-Konsum entscheiden.
Das Rennen um die Kunden wird sich nach Meinung der Infrastruktur-Manager im Angebot zu ortsunabhängigem Bewegtbild-Konsum entscheiden.

Dem konfliktträchtigen Thema des neuen gemeinsamen Markts von Kabelnetzbetreibern und Telcos, die vermehrt als Contentanbieter auftreten, widmeten sich die diesjährigen "Cable Days" in Salzburg - und resultierten in Einigkeit darüber, dass es Kooperation brauche, weil die wahre Konkurrenz anderswo sitze.

Mit dem Motto „Individualisierte Fernsehwelt - Kundenbindung im Wettbewerb zwischen Plattformen und Mediendiensten“ war das zentrale Thema der Cable Days bereits von Anfang an abgesteckt: Immer mehr Anbieter bringen TV-Inhalte zu den Konsumenten. Eine Podiumsdiskussion unter der Leitung von Andreas Kunigk (Pressesprecher der RTR Medien/KommAustria) versammelte die neuen Konkurrenten aus der Kabel-, Telekom- und Contentwelt um einen Tisch. Die Gegensätze waren dabei bemerkenswert gering.

Das Panel deckte das neue Spektrum ab: Es diskutierten Jan Trionow (CEO Hutchison Drei Austria GmbH), Matthias Settele (Generaldirektor TV Markiza/Slowakei), Stefan Sporn (SVP International Distribution der RTL International GmbH), Michael Radelsberger (Director Go to Market Strategy bei Sky Österreich) - und mit Andreas Bierwirth (CEO T-Mobile Austria & UPC Austria) sogar in Personalunion die Interessen aller drei beteiligten Seiten. Einigkeit herrschte naheliegenderweise darüber, dass der Medienkonsum unabhängiger von Plattformen und Netzbetreibern werde: Bewegtbildinhalte kommen inzwischen vom klassischen Kabelfernsehen über den Internet-Access-Provider mit eigenem TV-Angebot bis hin zu Netzbetreiber-unabhängigen Aggregatoren. Als Anschauungsbeispiel wurde auch in diesem Zusammenhang die Übernahme von UPC Österreich durch T-Mobile Austria genannt.

Zugehen auf Netflix und Co.

Die Diskussion ergab, dass Kabelnetzbetreiber sich nicht unbedingt vor diesem Szenario fürchten, da es gerade durch die neuen Angebote gerade in Ballungsgebieten genügend Bandbreite brauche, um die Inhalte in bestmöglicher Qualität auszuliefern. Dazu biete gerade das Zusammenspiel von Kabel-(Fest-)netzen und Mobilfunk viele neue Chancen und Möglichkeiten, waren sich die Diskutanten einig.

Als Feld wachsenden Wettbewerbs mit - von Ausspielplattformen unabhängigen - Over-the-Top-Content-Anbietern wurde allerdings der Trend zur ortsunabhängigen Nutzung von Content, bei dem Konsumenten voraussetzen, dass ihnen das gewählte Bewegtbildangebot überall und jederzeit zur Verfügung steht. Auch dabei blieb der Tenor der Debatte, dass man mit finanzstarken Contentproduzenten wie etwa Netflix und Sportrechte-Aufkäufern wie Dazn kooperieren solle, da gerade darin die große Chance für Kabelnetzbetreiber und Telcos liege, die darin bestehe, Kunden aus einer Hand Zugang auch zu diesen neuen Inhalteanbietern zu ermöglichen.

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