Münchner Medientage: "Müssen zusammenarbeiten...
 

Münchner Medientage: "Müssen zusammenarbeiten"

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Richard Rebmann, GF der Südwestdeutschen Medien Holding, spricht sich in München für eine "Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten" aus. Credits © horizont.net
Richard Rebmann, GF der Südwestdeutschen Medien Holding, spricht sich in München für eine "Zusammenarbeit in schwierigen Zeiten" aus. Credits © horizont.net

Die Süddeutsche Zeitung will Personalkosten sparen, und plädiert für Kooperationen am Zeitungsmarkt.

Der sonst gegenüber der Öffentlichkeit eher zugeknöpfte Richard Rebmann, Geschäftsführer der Südwestdeutschen Medien Holding in Stuttgart, hat sich bei den Medientagen in München zur wirtschaftlichen Situation der Süddeutschen Zeitung (SZ) geäußert.
 
Es gehe der SZ in diesem Jahr gut, aber im Zuge der Finanzkrise spüre man derzeit Rückgänge bei Stellenanzeigen und den Werbeausgaben nationaler Markenartikler, wie Rebmann verrät. Daher stelle sich das Unternehmen auf ein schwieriges Jahr 2009 ein - von einer Krise des Printgeschäfts will er indes nicht sprechen.
 
Um die wirtschaftlichen Turbulenzen sicher zu umschiffen, erarbeitet die Medien Holding derzeit Maßnahmen. Dazu gehört beispielsweise eine Senkung der Personalausgaben, die in dem Unternehmen 50 Prozent der Kosten ausmachen. Einen Einstellungsstopp wie ihn Gruner + Jahr sowie die Frankfurter Allgemeine Zeitung verhängt haben, ist für Rebmann allerdings keine Option: "Einige Bereiche wachsen, hier brauchen wir neue Mitarbeiter."
 
Auch von betriebsbedingten Kündigungen will er absehen. Stattdessen plant er "weiche" Maßnahmen wie Altersteilzeitregelungen oder das Angebot eines Sabbatjahres für Mitarbeiter. Zudem plädiert er für mehr Kooperationen auf dem Zeitungsmarkt. "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir lernen, stärker zusammenzuarbeiten." Trotz Sparmaßnahmen auf der einen Seite arbeitet die SZ an Innovationen. Beispielsweise beschäftige sich die Verlagsführung weiterhin mit dem Start einer überregionalen Sonntagszeitung. Am 5. November erscheint zudem erstmals das Familienmagazin "SZ Wir" und die Zeitungen Schwarzwälder Boote und Mannheimer Morgen bringen seit kurzem ein gemeinsames Wirtschaftsmagazin heraus. „Diese Zeitschriftenableger haben den Vorteil, dass man damit eher Zielgruppenorientiert arbeiten kann", erklärt Rebmann.
(Quelle: Horizont.net)

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