"Milchfarm mit Fleckvieh": Die besten Sager z...
 

"Milchfarm mit Fleckvieh": Die besten Sager zur ORF GD-Wahl

Mehr als sechs Monate Wahlkampf finden heute ein vorläufiges Ende.

Heute ist es endlich soweit, der ORF-Stiftungsrat wählt den Generaldirektor für die kommenden Jahre. Damit geht auch ein langer Wahlkampf zu Ende, bereits Ende 2015 erklärte Alexander Wrabetz, dass er erneut zur Wahl antreten werde. Einige Monate später folgte schließlich sein Finanzdirektor Richard Grasl. In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich neben ORF-Managern auch zahlreiche Politiker, Journalisten, Kulturschaffende und weitere bekannte Personen rund um die zukünftige ORF-Spitze geäußert. 

Hier eine kleine Zusammenfassung:

"Ich habe den Stiftungsrat informiert, dass ich eine weitere Geschäftsführungsperiode von 2017 bis 2022 anstrebe." (Alexander Wrabetz kündigt am 9. Dezember seine Bewerbung um den Posten des ORF-Generaldirektors an.)

"Ich habe gezeigt, das Unternehmen in einer schwierigen Zeit gut führen zu können – von den Reichweiten und Marktanteilen, über die Qualität, die Finanzen bis zur Strategie. Was die Zukunft betrifft, möchte ich unter anderem mehr Flexibilität und weniger Bürokratie." (Alexander Wrabetz)

"Derzeit gibt es mit Wrabetz einen Kandidaten, dabei muss es aber nicht bleiben." (ÖVP-Generalsekretär und Mediensprecher Peter McDonald bereitet im Jänner.)

"Ich besichtige gerade mit Landwirtschaftsminister Rupprechter im Iran eine Milchfarm mit Fleckvieh. Diese Kühe sind intelligenter als die üblichen ORF-Diskussionen." ("Kurier"-Herausgeber Helmut Brandstätter dementiert einmal mehr Spekulationen, wonach er als Kandidat für den Posten des ORF-Chefs in den Ring steigen könnte.)

"In Anbetracht dessen, dass im Sommer ein neuer Generaldirektor gewählt wird, setzt Generaldirektor Alexander Wrabetz durch derartige Signale, die in Richtung politischer Intervention interpretiert werden können, Glaubwürdigkeit und Objektivität des ORF aufs Spiel." (ÖVP-General McDonald nach dem Solo-Auftritt von Kanzler Faymann bei "Im Zentrum".)

"Wenn man dreimal nach Wien zur Finanzdirektion pilgern muss, wenn man eine Wand in der Kantine umlegen will, ist das nicht effizient und wenig motivierend. Ich will mehr Verantwortung in den dezentralen Bereichen." (Alexander Wrabetz)

"Für mich ist das ein weiterer Beweis, dass sich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz als Handlanger von Kanzler Faymann sieht. Faymann hat sich vor fünf Jahren einen Chefredakteur gewünscht, den hat er von Wrabetz bekommen." (Ex ORF-Infodirektor Elmar Oberhauser)

Ich habe, als ich die kaufmännische Direktion übernommen habe, eine ganz schwierige Situation im Unternehmen vorgefunden. (Richard Grasl)

"Die Entscheidung, wer in welchem Format zu welchem Thema vom ORF eingeladen wird, ist Angelegenheit der zuständigen Redaktion." (Alexander Wrabetz)

"Als Co-Pilot sollte man ja jedenfalls mit dem Piloten einig sein, in welche Richtung man gemeinsam fliegt." (Finanzdirektor Richard Grasl lässt im März.)

"Ich bin kein Motivforscher." (Alexander Wrabetz auf die Frage, ob die ÖVP Richard Grasl zur Kandidatur gedrängt hat)

"Es wäre auf jeden Fall gut, wenn bis zum Stichtag mehrere Kandidaten zur Wahl stünden. Einen unabhängigen, erfahrenen Wunderwuzzi von außen nach dem Vorbild von Gerhard Zeiler seh' ich weit und breit nicht." (NEOS-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner.)

"Partei-politische Besetzungen führen selten zu innovativen, spannenden und kreativen Chefs, die das Beste für das Publikum wollen." (ORF-Redaktionsausschuss)

"Ich weiß nicht, ob sich Unabhängigkeit daran misst, ob man ein Parteibuch hat oder nicht. Ich hatte und habe keines." (Richard Grasl)

"Ich will keine Doppelspitze für den ORF. Die entspringt dem Gedanken eines Systems der Zweiten Republik, das spätestens vorletzten Sonntag abgewählt wurde." (ORF-Chef Wrabetz nach der ersten runde der Bundespräsidentschaftswahl.)

"Wir sind aber einem Kulturbetrieb näher als einer Schraubenfabrik" (Alexander Wrabetz)

"Ich hoffe, dass er sich nicht in irgendetwas hineinreiten lassen wird - ich mache mir dabei keine Sorgen über den Ausgang, sondern über die Diskussion darüber. Das wären dann Hahnenkämpfe zum Gaudium einiger." (Alexander Wrabetz über Grasl.)

"New deal is No deal." (ÖVP-Stiftungsrat Thomas Zach lehnt an Anlehnung an den von Bundeskanzler Christian Kern ausgerufenen neuen Stil Absprachen mit dem Koalitionspartner ab.)

"Ja. Alexander Wrabetz, ganz klar." (Bundeskanzler Christian Kern)

"Wir sind die Nummer eins bei den Zuschauern, aber die deutsche ProSiebenSat.1-PULS 4-Gruppe hat uns in der Werbung überholt, da fließen Hunderte Werbemillionen ab nach Deutschland." (Alexander Wrabetz)

"Ich möchte mich da jetzt in der Form einmal der Meinung enthalten, weil Favoriten sind schon sehr oft gestorben." (Vizekanzler und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner)

"Ich wünsche mir einen positiven Wettbewerb der besten Ideen für den ORF." (ORF-Finanzdirektor Richard Grasl gibt am 23. Juni seine Bewerbung um den Posten des ORF-Generaldirektors bekannt.)

"In den letzten Monaten ist diese Idee in mir gereift – aufgrund bestimmter Dinge." (Richard Grasl über seine Kandidatur)

"Es gab Anlassfälle, wo ich das Gefühl hatte, dass die Balance im Unternehmen nicht mehr stimmt. Es war so, das ich über manche Entscheidungen, die finanzielle Tragweite hatten, nicht informiert wurde oder es nur aus Zeitungen erfahren habe." (Grasl kritisiert Wrabetz)

"Wir brauchen eine stärkere Innovationskultur im gesamten Unternehmen" (Alexander Wrabetz)

"Ich schließe aber definitiv aus, dass es politischen Druck gab. Ich halte auch von dem Bild Rot gegen Schwarz nichts, für mich geht es um Managementkompetenz und die Frage, wie das Unternehmen künftig geführt wird." (Richard Grasl)

"Wir müssen uns in den nächsten Jahren in ein Social Media-Haus verwandeln." (Alexander Wrabetz)

"Ich hoffe sehr, dass es bei einem fairen Wettbewerb der Konzepte bleibt und nicht in Sphären abgeglitten wird, die alle Beteiligten und vor allem den ORF selbst beschädigen." (Stiftungsratsvorsitzender Dietmar Hoscher).

"Nach zehn Jahren Alexander Wrabetz bedarf es einer Neuaufstellung. Die traue ich dem Richard Grasl zu." (Ex ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz)

"Wir haben in Bregenz Hamlet gesehen. Er zeigt, dass Köngismord selten gut für alle Beteiligten ausgeht. Man kann aber jemanden, der Ehrgeiz hat, nicht davon abhalten, sich zu bewerben." (Wrabetz in Richtung Grasl.)

"Ich glaube, dass man über Fragen der Finanzierungsmodelle ergebnisoffen reden sollte. Klar ist für mich, dass der ORF einen fixen Topf aus so einer Medienabgabe haben muss." (Richard Grasl)

"Great things never come from comfort zones." (Der Titel von Grasls Bewerbungskonzept.)

"#ORF2021 - Der ORF als Leitmedium im digitalen Zeitalter." (Der Titel von Wrabetz' Konzept.)

"Er will die meiste Macht, die je ein ORF-General hatte ... Plötzlich sind wir in 'finanziellen Turbulenzen', 'ORFeins ist eine Baustelle' und 'Ö3 kein Radio für Junge' mehr. Das artet ein bisserl in Wahlkampf aus." (Wrabetz über Grasl.)

"Wrabetz' Konzept bedeutet den brutalsten Zugriff auf die Information und die Redaktionen, den es jemals in der Geschichte des ORFgegeben hat. Ich warne ausdrücklich davor, das Konzept, dass alle Chefredakteure einem Generaldirektor als Super-Informationsdirektor unterstellt sind, umzusetzen." (Grasl über Wrabetz.)

"Der Druck auf eine bestimmte Stimmabgabe ist enorm." (Stiftungsrat Franz Küberl)

"Wir könnten einen noch größeren Schritt Richtung Transparenz machen." (Richard Grasl)

"Diese Gebührenerhöhung hat Herr Grasl in sein Bewerbungspapier hineingeschrieben und damit zur Unzeit eine völlig unnötige Diskussion provoziert - wie ein Elefant im Porzellanladen." (Alexander Wrabetz)

"Wenn Kathrin Zechner sich in meinem Konzept wiederfindet und will, wäre sie für die Programmdirektion eine Fixstarterin." (Richard Grasl)

"Frühfernsehen muss im ORF sein, wir können die Zeitzone zwischen 6 und 9 Uhr nicht mit einem Wetterpanorama bespielen. Den prinzipiellen Weg, in die Regionen zu gehen und auch Österreich herzuzeigen, ist gut. Aber aktuelle Themen wie der Brexit sollten einen stärkeren Anteil in dieser Sendung bekommen." (Richard Grasl über "Guten Morgen Österreich")

"Wie seit langem kommuniziert, werde ich mich nicht für die Funktion der Generaldirektorin bewerben. Ich bin Fernsehdirektorin mit jeder Faser meines Könnens - mit einem starken, vielseitigen Team an meiner Seite" (Kathrin Zechner)
stats