Bischofskonferenz: Wollen fachliche Kompetenz öffentlicherÄußerungen sicherstellen - Kein Zusammenhang mit Redeverbot für Erzbischof
Slowakischen Geistlichen ist es künftig verboten sich ohne vorheriger Zustimmung ihrer Vorgesetzten gegenüber Medien zu äußern. Entsprechende neue "Normen" für Medienkontakte hat die slowakische Bischofskonferenz KBS am Dienstag beschlossen, wie sie auf ihrer Webseite mitteilte. Einen eventuellen Zusammenhang mit dem kürzlich mit einem Redeverbot belegten Erzbischof Robert Bezak wies sie zurück.
Künftig werden nahezu alle Priester des Landes vor einem Medienauftritt eine Genehmigung einholen müssen. Bei Verletzung dieser Anordnung droht eine Bestrafung, die von einer Mahnung bis hin zur Suspendierung reichen kann.
Redeverbot will die KBS in der neuen Regelung keines sehen. „Wir schränken Menschenrechte nicht ein. Wer aber in der katholischen Kirche mit einer gewissen Aufgabe eingebunden ist, muss Regeln respektieren,“ erklärte der KBS-Vorsitzende und Erzbischof von Bratislava Stanislav Zvolensky. Zudem wolle man sicherstellen,„dass in den Medien Menschen auftreten, die genügend fachliches und theologisches Niveau besitzen“, sagte er.
Einen eventuellen Zusammenhang mit dem emeritierten Erzbischof Robert Bezak, dem Rom erst kürzlich ein Redeverbot gegenüber Medien auferlegte, nachdem er sich wiederholt kritisch über die Kirche äußerte hatte, wies der KBS zurück. Die Normen seien gut ein Jahr lang vorbereitet worden, zudem seien Bezak seine Medienauftritte direkt vom Vatikan untersagt worden, so Zvolensky.
Der Soziologe Miroslav Tizik ist der Meinung, dass die neuen Regelungen auf eine Krise innerhalb der slowakischen Kirche hindeuten. Die Anordnung sei „Beispiel eines verzweifelten Schrittes, um Disziplin, Ordnung und Einheit in der Kirche zu halten und bedeute auch, dass es kein Vertrauen gibt“, erklärte der Experte gegenüber der Tageszeitung Pravda.
(APA)