Medientransparenzdaten: Öffentliche Hand warb...
 
Medientransparenzdaten

Öffentliche Hand warb im 3. Quartal um rund 46,5 Millionen Euro

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Die öffentlichen Stellen haben im 3. Quartal 2021 rund 46,5 Millionen Euro für Werbung in Medien ausgegeben.

Das geht aus den von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor. Damit wurde der zweithöchste Wert für ein 3. Quartal seit 2012 erzielt - nur im Vorjahr flossen rund 5 Millionen Euro mehr. Die Bundesregierung schraubte ihre Ausgaben auf knapp 7 Millionen Euro zurück. So wenig wurde von den Ministerien seit Ende 2019 nicht mehr in einem Quartal inseriert.

Der größte Anteil der Bundesregierungsausgaben entfiel mit rund 2 Millionen Euro auf das Finanzministerium. Es verdrängte damit das Bundeskanzleramt von der Spitzenposition, das seine meldepflichtigen Werbeausgaben auf 925.000 Euro massiv reduzierte. Im 3. Quartal des Vorjahres kam das Bundeskanzleramt noch auf 3,2 Millionen Euro, im heurigen 2. Quartal auf 5,6 Millionen Euro. Das Innenministerium investierte rund 840.000 Euro und das Digitalisierungsministerium 673.000 Euro. Das ausgabenfreudigste von den Grünen geführte Ministerium war mit 563.000 Euro das Kulturministerium. Inklusive seiner Beteiligungen wendete der Bund rund 10,3 Millionen auf.

Die Stadt Wien gab mitsamt ihrer Beteiligungen rund 8,3 Millionen Euro für Werbung aus. Ohne diese kam die Stadt Wien auf 4,7 Millionen Euro. Die Wirtschaftskammer warb um rund 2,9 Millionen Euro, die Arbeiterkammer um rund 900.000 Euro. Der ORF investierte rund 3,4 Millionen Euro. Erneut wurde stark in die größten Boulevardmedien des Landes samt deren Onlineportalen und Beilagen inseriert. Sie erhielten rund 10,5 Millionen Euro der Werbeausgaben der öffentlichen Hand, was jedoch rund 4,2 Millionen Euro weniger als noch im 3. Quartal des Vorjahres ist.

Die Kronen Zeitung (inkl. Onlineportale, ohne Kronehit) kam auf rund 4,7 Millionen Euro. Davon stammten rund 1,6 Millionen Euro von der Bundesregierung und rund 1 Millionen Euro von der Stadt Wien (jeweils inkl. Beteiligungen). Heute erhielt rund 3 Millionen Euro. Die Bundesregierung und die Stadt Wien steuerten jeweils rund 1,1 Millionen Euro davon bei. Die Mediengruppe Österreich (inkl. oe24.at) generierte rund 2,8 Millionen Euro aus Werbeeinnahmen der öffentlichen Hand. Rund 1,1 Millionen Euro kamen von der Bundesregierung, 600.000 Euro von der Stadt Wien.

Der ORF erhielt mit rund 4,9 Millionen Euro den größten Betrag aller heimischen Medien. Seine Werbeeinnahmen aus der öffentlichen Hand sind gegenüber dem 3. Quartal 2020 stabil. Der Kurier erhielt rund 2,3 Millionen Euro, Titel der Regionalmedien Austria (RMA) 1,9 Millionen Euro. Der Standard kam auf in etwa 1,7 Millionen Euro, Die Presse auf 1,6 Millionen Euro und die Kleine Zeitung auf 1,3 Millionen Euro.

Die Werbeausgaben an internationale Plattformen stiegen weiter an. Google (inkl. Youtube) erhielt rund 2,6 Millionen Euro (plus 600.000 Euro) und reihte sich damit hinsichtlich der Werbeeinnahmen hinter dem ORF und den drei reichweitenstärksten Boulevardmedien an fünfter Stelle ein. Facebook (inkl. Instagram) kam auf 1,8 Millionen Euro (plus 500.000 Euro).

Das ÖVP-nahe Onlinemedium exxpress.at hat 20.250 Euro an Inseraten vom Finanzministerium und von der Wirtschaftskammer erhalten. Der rechte Wochenblick bekam 17.700 Euro vom Land Oberösterreich. In der Wochenzeitung und dem dazugehörigen Online-Portal wird massiv Stimmung gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung gemacht und das für Covid-Behandlungen nicht zugelassene Entwurmungsmittel Ivermectin als wirksames Medikament gegen Covid-19 bezeichnet.
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