Medientransparenz wird sichtbar
 

Medientransparenz wird sichtbar

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HORIZONT online und das Online-Magazin Paroli analysieren gemeinsam die Daten aus der Medientransparenzdatenbank mit einem eigens entwickelten Recherchetool - Interaktive Grafiken zeigen in den kommenden Wochen Schritt für Schritt wo und wieviel die öffentliche Hand wirbt. Wir starten damit bereits heute:

Am Anfang stand die Wüste aus Bits und Bytes. Rund 2,5 Millionen Datensätze wirft die Medientransparenzdatenbank aus. Rohe Daten, maschinenlesbar zwar, aber ein unüberschaubares Ungetüm aus Buchstaben und Zahlen, geordnet durch Satzzeichen und Zeilenumbrüche.

Das hat einen Grund: Die Medienbehörde veröffentlicht die Meldungen über Inserate, Kooperationen und Förderungen, die die öffentliche Hand im dritten Quartal 2012 getätigt hat, als „Open Government Data“ und gibt findigen Entwicklern und Datenjournalisten die Möglichkeit, daraus eigene Stories abzuleiten und unter einem journalistischen Blickwinkel zu betrachten. Wir haben die Herausforderung angenommen, uns mit den Machern des Online-Magazins Paroli einen kompetenten Partner gesucht und die Maschinen gefüttert. Was herauskommt, soll Aufschluss darüber geben, wo die Unternehmen und Institutionen der öffentlichen Hand ihre Kommunikationsinvestitionen tätigen - zunächst im groben Überblick, danach in kleinteiligeren Geschichten, die uns die Daten noch verraten werden. Ein eigens programmiertes Recherchetool wird uns dabei helfen.

Ab heute, Samstag, werden wir auf einer eigenen Seite auf HORIZONT online sowie auf der Website von Paroli Schritt für Schritt Grafiken veröffentlichen, anhand derer die Betrachter selbst nachvollziehen können, wohin die Werbebudgets der öffentlichen Hand fließen.

Mit dieser Darstellungsform möchten wir gemeinsam mit Paroli einen Graubereich ausleuchten und die Kontraste sichtbar machen.. Die Werbegebarung von Ministerien und öffentlichen Unternehmen wurde in der Vergangenheit vehement angeprangert – manchmal mit gutem Grund, viel öfter noch zu Unrecht, polemisch und  pauschalierend. Die nun vorliegenden Daten geben uns die Möglichkeit zu zeigen, ob es die vieldiskutierten Missverhältnnisse gibt, oder ob die leidige Debatte um die Inseratenaffären endgültig der Vergangenheit angehört.

Jene Kritiker, die in der Vergangenheit ein „Lehensprinzip bei den Regierungsinseraten“ kritisierten, bekommen valide Daten in die Hand, um ihre Argumente zu untermauern. Vielleicht wird sich aber auch zeigen, dass längst nicht alles so schlimm ist, als es die unkonkreten Hochrechnungen aus den zurückliegenden Diskussionen nahelegtenNur mit Transparenz,und einem ernsthaften, sorgfältigen Umgang mit den transparent gewordenen Daten kann letztlich der schlechte Beigeschmack des Wortes „Inserat“ wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden und Kommunikation der öffentlichen Hand wieder zielgerichtet, offensiv und ohne begleitende Pauschalkritik eingesetzt werden.

In diesem Sinne: Daten marsch!

P.S: Wer in den veröffentlichten Grafiken genau jene Story vermisst, die seiner Meinung nach eigentlich aus der Datenbank abzuleiten sei, kann uns jederzeit unter medientransparenz@manstein.at erreichen. Über Anregungen und Feedback würden wir uns freuen.
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