Jean Ziegler ist Key Note Speaker
Die 19. Ausgabe der Österreichischen Medientage (25. bis 27. September 2012 in der Stadthalle Wien), der wichtigsten Fachveranstaltung der Medien-, Marketing- und Kommunikationsbranche im Land, zeigt sich visionär. Die auffordernde Botschaft: Ende der Mutlosigkeit. Visionen von morgen. An drei Tagen und in mehr als 20 Panels werden reale Szenarien des medialen Morgen diskutiert: Von Cross-Media über die Smart-Revolution, die mögliche Renaissance des TV und Radio, Hypes oder Blasen der New Media und Social-Media-Cultures, aber auch über das notwendige neue Verhältnis zwischen Politik und Medien, zwischen Öffentlichkeit und digitaler Fiktion. Einer, der im Laufe seiner Geschichte mit seinem Tun und seinen Aussagen Mut bewiesen hat und Visionen von morgen auf Basis der Kritik von heute aufgezeigt hat, ist Jean Ziegler. Er ist Eröffnungsredner der 19. Österreichischen Medientage und wird seine Keynote Speech über den Einfluss der Medien auf unsere Gesellschaft halten.
Jean Ziegler gehört zu den international profiliertesten und charismatischsten Kritikern weltweiter Profitgier und ist derzeit Mitglied des UN-Menschenrechtsrates. Ziegler wurde 1934 im schweizerischen Thun als Hans Ziegler geboren, lehrte bis zu seiner 2002 erfolgten Emeritierung Soziologie an der Universität Genf und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris, war von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Mitglied im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats und im Beirat von "Business Crime Control".
Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas („Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen.“). Bis 1999 war Jean Ziegler Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Berühmt aber auch umstritten wurde Ziegler vor allem durch seine kritischen Bücher – 20 an der Zahl – zur westlichen Welt und den Machthabern. Seine Publikationen wie »Die Schweiz wäscht weißer« und »Die Schweiz, das Gold und die Toten« haben erbitterte Kontroversen ausgelöst und sein internationales Ansehen noch erhöht. Zuletzt erschienen der Weltbesteller »Das Imperium der Schande« sowie »Der Hass auf den Westen«.
Im Jahr 1996 veröffentlichte Ziegler seinen ersten Roman: „Das Gold von Maniema“. Darin verarbeitet er seine traumatischen Erlebnisse als junger UN-Mitarbeiter Anfang der sechziger Jahre im gerade unabhängig gewordenen Kongo.
Ziegler ist Träger verschiedener Ehrendoktorate und internationaler Auszeichnungen wie z.B. des CARE-Milleniumspreises (2009) und des Internationalen Literaturpreises für Menschenrechte (2006).
Die Österreichischen Medientage, die sich im Jahr 2012 stärker denn je dem Verhältnis Medien und Politik und der Verantwortung von Medien und Media widmen und seit je her für kontroversielle Themen im gesellschaftspolitischen Sinne stehen, möchten daher gerade Persönlichkeiten wie Jean Ziegler, einen Diskurs-Raum bieten für die Kritik am Heute und die Visionen des Morgen.
Jean Ziegler wird sein Honorar zur Gänze spenden .
Das vorläufige Programm mit laufenden Aktualisierungen ist auf der
Website der Österreichischen Medientage abrufbar.