Der Presserat appelliert an die Medien, möglichst faktenbezogen und sachlich zu sein.
Die Senate des Österreichischen Presserats beschäftigen sich zurzeit mit verschiedenen Artikeln über das Coronavirus und dessen Ausbreitung. Bei diesem Thema sei große Sorgfalt geboten, wie der Presserat nun in einer Aussendung mitteilt.
Nach Meinung der Senate können die Medien einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Bewusstseinsbildung und dem Schutz der Gesundheit leisten. Die Berichterstattung sollte jedoch möglichst faktenbezogen und sachlich sein, betonen die Senate weiter: „Eine sensationelle Darstellung – etwa durch eine plakativ-reißerische Wortwahl – ist zu vermeiden. Bei den Leserinnen und Lesern dürfen keine unbegründeten Ängste oder Hoffnungen geschürt bzw. geweckt werden.“
Vermeintlich gesicherte Erkentnisse
Es sollte besonders gewissenhaft recherchiert und die Meinung von Experten eingeholt werden. Überdies sollten Medien darauf hinweisen, dass viele Fragen zu dem neuen Virus von der Wissenschaft noch nicht endgültig geklärt seien. „Bei wissenschaftlichen Studien, die sich noch in einer frühen Phase befinden, sollte nicht der Eindruck vermittelt werden, dass es sich dabei um gesicherte Erkenntnisse handelt“, so der Presserat weiters. Außerdem dürften Berichte über Infizierte oder Erkrankte nicht zu einer Stigmatisierung führen; die Privatsphäre der Betroffenen sei zu respektieren.
Zielführend sei es zudem, in der Berichterstattung regelmäßig auf medizinische Hilfseinrichtungen beziehungsweise die „Coronavirus Hotline“ des Bundesministeriums für Gesundheit (0800 555 621) hinzuweisen.