Medien: Die Top-Themen 2018
 

Medien: Die Top-Themen 2018

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Der VÖZ wählt ein neues Präsidium, dem ORF stehen spannende Monate bevor und viel Diskussionspotenzial bieten die Messmethoden - eine Auswahl der Themen, die 2018 prägen werden.

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Medienpolitik:

Die großen Themen Reform der Presseförderung, Abschaffung oder Ausweitung der Werbeabgabe, Novelle des ORF-Gesetzes, Kampf gegen Giganten, 5G und Breitbandmilliarde – diese medienpolitischen Agenden werden die künftige Regierung unter anderem ab dem Jahr 2018 beschäftigen.

DAB+: Regelbetrieb für April 2018 anvisiert

Im Mai 2015 startete im Großraum Wien der Testbetrieb für DAB+, 2018 soll dieser dann in in den Regelbetrieb übergehen. Noch bis Jahresende 2017 hat die RTR Zeit, um ihre Entscheidung zu treffen, wer von den Bewerbern für den Sendernetzaufbau den Zuschlag erhält. Beworben haben sich die ORF-Sendetochter ORS und die RTG Radio Technikum.

Messmethoden: Diskussion um Erhebungen

Die Messmethoden bewährter Branchenerhebungen stehen seit geraumer Zeit in Diskussion – und werden die Branche auch im kommenden Jahr beschäftigen. Bereits 2014 ist beispielsweise die Media-Analyse auf das sogenannte „MultiModeVerfahren“ umgestiegen. Wolfgang Fellner wiederum fühlt sich aufgrund der MA-Methodik benachteiligt, weswegen er vor Kurzem mit dem Media Monitor eine eigene Erhebung in den Markt schickte. Überraschende Worte in Sachen Media-Analyse kamen zuletzt auch von VGN-CEO Horst Pirker, der diese als „ein veraltetes Instrument“ bezeichnete. Er kündigte gegenüber Ö1 an, eine eigene Erhebung in Auftrag geben zu wollen, dementierte aber gegenüber dem Standard, eine eigene Media Analyse machen zu wollen. Auch die ÖWA wünscht sich Änderungen – allerdings vom Media Server. Von der ÖWA wiederum erwarten sich deren Teilnehmer Änderungen – einige Vermarkter haben – wenn auch teils vorbehaltlich und nicht mit allen Portalen – ihren Abschied aus der ÖWA angekündigt.

ORF: Gremien konstituieren sich neu

2018 enden die Funktionsperioden des Publikums- und Stiftungsrats. Die beiden Gremien werden sich im April beziehungsweise Mai neu konstituieren. Mit der Angelobung einer neuen Bundesregierung könnten 15 von 35 Stiftungsräten vorzeitig abberufen werden – und zwar jene neun, die von der Regierung entsendet und jene sechs, die von den im Parlament vertretenen Parteien bestellt werden. Eine neue Regierungskonstellation würde auch neue Machtverhältnisse im Stiftungsrat bedeuten.

Radiotest: Aufteilung auf zwei Institute

Um Manipulationen möglichst auszuschließen, werden die Auftraggeber des Radiotests künftig zwei Institute mit der Durchführung der Studie betrauen. Aktuell befindet man sich inmitten der Vertragsverhandlungen, im Jänner soll dann alles unter Dach und Fach sein. Eine Beauftragung von zwei Instituten könnte die Kosten, die derzeit knapp unter einer Million per anno liegen, steigern. 

VÖZ: Wahl eines neuen Präsidiums

Im Rahmen der VÖZ-Generalversammlung 2018 steht auch die Wahl des neuen Präsidiums auf der Agenda. Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger ist seit 2012 Präsident des Verlegerverbandes und wurde seither zweimal wiederbestellt. Ob er sich ein weiteres Mal der Wahl stellen wird, ist noch unklar.

ORF: Enquete für das Frühjahr anvisiert

Ursprünglich war sie von Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) für das Frühjahr 2017 angekündigt. Vertagt wurde sie anfangs aufgrund von Gesprächen zur Reform der Presseförderungen, danach wegen den ausgerufenen Nationalratswahlen. Aktuell sucht die Untergruppe, die im Rahmen der Koalitionsverhandlungen das Medienkapitel verhandelt, einen Termin für eine ORF-Enquete noch vor Ostern 2018. Die Ergebnisse sollen der neuen Bundesregierung eine Grundlage für eine allfällige Novelle des ORF-Gesetzes sein.

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