'Kurier'-Chefredakteurin attestierte der 'Krone' 'Mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land'.
Die "Kronen Zeitung" beendet "mit sofortiger Wirkung" die Kooperation beim gemeinsam mit "Kurier" und "profil" veranstalteten TV-Talk "Club 3". Auslöser war ein Posting von "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon, wie "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann der APA einen "Standard"-Bericht bestätigte. Salomon attestierte der "Krone" etwa "Mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land" und meinte, "wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen".#
'Betroffenheit und Empörung' in der 'Krone'
Das Posting von Salomon habe in der Redaktion der "Kronen Zeitung" "Betroffenheit und Empörung" hervorgerufen, hielt Herrmann fest. Der Betriebs- und Redaktionsrat habe schärfstens protestiert und diese Aussagen in Form und Inhalt zurückgewiesen. Auch sei er an die Chefredaktion mit der Bitte herangetreten, die Kooperation beim "Club 3" zu beenden. "Dieser Bitte bin ich aus Überzeugung gefolgt, wir beenden daher mit sofortiger Wirkung die Kooperation beim TV-Format 'Club 3'", so Herrmann. Salomon reagierte nicht auf APA-Anfrage.
Auf schauTV und krone.tv
Der Polittalk wurde 2021 ins Leben gerufen. Dabei laden Journalistinnen und Journalisten der drei Medien aus dem Hause Mediaprint einen Gast aus Politik oder Medien zum Interview. Zu sehen gab es den "Club 3" immer samstags um 20.15 Uhr bei schauTV und krone.tv. Zum Start des Formats wurde in einer Aussendung festgehalten, dass weitere gemeinsame Projekte folgen sollten.
Der Streit innerhalb der Mediaprint ist umso brisanter als heute Donnerstag der regelmäßige
Gesellschafterausschuss des Medienkonzerns tagte. Ob das TV-Format seinen nun nicht mehr unbedingt treffenden Titel behält, ist offen. "Club 2" scheint vom ORF belegt.