Startete Mitte der 1980er-Jahre mit dem Energydrink einen weltweiten Erfolgslauf. Reichster Österreicher setzte Aktivitäten auch im Sport- und Kultursponsoring sowie am Mediensektor.
Ein Medienimperium zwischen Alm und Bühne, Formel 1 und Carpe Diem: Im Red Bull Media House hat Dietrich Mateschitz vor 15 Jahren die Medienaktivitäten seines Getränkekonzerns Red Bull gebündelt. Die Firma versteht sich laut Eigendefinition als "weltweit agierendes Multi-Plattform-Medienunternehmen" - ein Verweis auf den bunten Strauß mannigfaltiger Aktivitäten mit Fokus auf Lifestyle, Sport und Kultur, die vom Stammsitz in Fuschl nahe Salzburg aus verantwortet werden.
Nicht zuletzt gehört die elektronische Medienvielfalt zum Haus. So betreibt das Red Bull Media House etwa einen eigenen YouTube-Kanal, der auf 10,7 Millionen Abos kommt. Aber auch die traditionelleren Kanäle werden bespielt. So startete 2009 ServusTV als Nachfolger von Salzburg TV als eigenständiger Fernsehsender, den Dietrich Mateschitz 2016 dann überraschend schon wieder schließen wollte. Tags darauf folgte aber schon wieder der Rückzug, nachdem die Belegschaft die schriftliche Zusicherung gegeben hatte, keinen Betriebsrat zu wollen.
Heute ist Servus TV mit Monatsmarktanteilen von zuletzt meist knapp über vier Prozent in der Gesamtzielgruppe stärkster heimischer Privatsender. Punkten kann der Salzburger Sender beim Publikum u.a. mit teuren Sportrechten wie der Formel 1 oder im Fußballbereich, die er dem ORF zusehends streitig macht. Im Renommiersektor ist der international erfolgreiche Dokuproduzent Terra Mater Factual Studios tätig.
Seit fünf Jahren ist das Media House dabei in zwei Säulen gegliedert. Zum Red Bull Media Network gehören Red Bull TV, Red Bull Films, RedBull.com und Red Bull Music Publishing. Unter Publishing, TV and Media Operations finden sich indes die übrigen Marken, wie etwa der Ecowin Verlag. Nicht zuletzt komplettieren aber auch zahlreiche Printprodukte die Markenfamilie und erreichen damit laut Media-Analyse 2021 rund 1,6 Millionen Leserinnen und Leser im Land.
Stärkster Titel ist die Zeitschrift "Servus in Stadt & Land", mit der rund ein Zehntel der Bevölkerung in Berührung kommt. Aber auch das international aufgestellte Männer-Lifestyle-Magazin "The Red Bulletin" erreicht einen großen Leserkreis. "Carpe Diem" indes zielt eher auf eine weibliche Klientel. Das Theatermagazin "Die Bühne" wanderte 2020 von "News" in den Verlag, in dem auch das "Terra Mater"-Magazin oder "Bergwelten" erscheinen. Das "Seitenblicke Magazin", das einst am Beginn des Medienimperiums erworben worden war, wurde hingegen 2016 eingestellt.
Ebenfalls bereits Geschichte ist die Rechercheplattform Addendum, die ab 2017 von der abseits des Red Bull Media House tätigen Mateschitz-Stiftung Quo Vadis Veritas getragen und von Michael Fleischhacker als Herausgeber und Chefredakteur verantwortet wurde. Addendum wurde mit September 2020 eingestellt. Doch im Folgejahr hob Mateschitz gemeinsam mit Prinz Michael von und zu Liechtenstein sogleich ein neues Medienprojekt aus der Taufe: "Der Pragmaticus" erscheint online wie auch als Monatsmagazin.