Als Grund des Rückzuges aus Tschechien wird vermutet, dass in der Internet-Zeit die Print-Medien nicht mehr so attraktiv wie früher seien
Mit dem Verkauf des Medienunternehmens Vltava-Labe-Press (VLP) durch die bayrische Verlagsgruppe Passau hat sich das letzte deutsche Unternehmen vom tschechischen Zeitungsmarkt zurückgezogen. Zum neuen Besitzer von VLP, das 71 regionale Ausgaben der Tageszeitung "Denik" herausgibt, wurde die Investmentgruppe Penta. Der Vertrag sei bereits unterzeichnet worden, bestätigte ein Penta-Sprecher.
"Denik" war die letzte tschechische Tageszeitung, deren Herausgeber im Besitz eines deutschen Unternehmens war. Zuvor hatten deutsche Verlage auch die Tageszeitungen "Mlada fronta Dnes", "Lidove noviny", die Wirtschaftstageszeitung "Hospodarske noviny" und zum Teil auch die Boulevard-Zeitung "Bles" zumeist an tschechische Unternehmer verkauft.
Als Grund des Rückzuges aus Tschechien wird vermutet, dass in der Internet-Zeit die Print-Medien nicht mehr so attraktiv wie früher seien. Die Generaldirektorin der Verlagsgruppe Passau, Simone Tucci-Diekmann, erklärte zu dem Verkauf von VLP, diese Transaktion "wird uns ermöglichen, sich mehr auf den deutschen Markt zu konzentrieren, wo wir weiter das Wachstum fortsetzen wollen".
Penta ist eine im Jahr 1994 gegründete mitteleuropäische Investmentgruppe. Tätig ist sie vor allem im Gesundheitswesen, in Finanzdienstleistungen, im Kleinhandel und im Development-Bereich. In mehr als zehn Ländern Mitteleuropas beschäftigt Penta rund 35.000 Leute.