Verteidigungsminister erklärte in der ORF-"Pressestunde": "Mir wurde Kampagne angeboten" - "Kurier" will nun klagen
Die Tageszeitung "Kurier" und der Verteidigungsminister Norbert Darabos liegen wegen dessen Aussagen zu Medienkooperationen in der ORF-"Pressestunde" vom Sonntag im Clinch. Darabos hatte dort behauptet, "Kurier"-Chefredakteur Helmut Brandstätter habe seinem Büro "geschrieben, dass er gerne eine Kampagne machen würde für den Nationalfeiertag", samt Interview, wie er sagte. "Das ist Teil des Pakets, des gekauften Pakets um das offen zu sagen", so Darabos. Der "Kurier" weist die Darstellung zurück, kündigte eine Klage an und verlangt eine Gegendarstellung in der "Pressestunde".
"Nachweislich die Unwahrheit"
Wie Brandstätter in einem Leitartikel am Montag betonte, habe Darabos "nachweislich die Unwahrheit" gesagt. Aus der Chefredaktion der Zeitung war am Montag zu erfahren, dass es zwar ein Schreiben der Anzeigenabteilung für eine rein entgeltliche Beilage anlässlich des Nationalfeiertages gegeben habe, diese aber im Fall des Falles ohne Wissen und Zutun der Redaktion erstellt werde.
Das Verteidigungsministerium wiederum veröffentlichte am Montag zwei Schriftwechsel mit der Zeitung. In einem Schreiben macht ein Anzeigenverkäufer ein Angebot für eine entgeltliche Beilage, in einem zweiten wird für die Hochglanz-Mantelbeilage "Big Business" geworben, der laut "Kurier"-Chefredaktion ebenfalls ein "reines Anzeigenprodukt" darstellt. Dort ist unter anderem auch die Unterschrift Brandstätters zu finden.
Im "Kurier" betonte man dennoch, dass die Redaktion nicht in die Gestaltung etwaiger Beiträge eingebunden sei: "Es handelt sich um ein entgeltliches Periodikum, von dem die Chefredaktion weiß, mit dem die Redaktion aber nichts zu tun hat."
(Quelle: APA)