"KTZ" geht zu 100 Prozent an Investor Berger
 

"KTZ" geht zu 100 Prozent an Investor Berger

SPÖ, Ralf Mosser und Bernhard Wernig treten ihre Anteile an der "Kärntner Tageszeitung" an Hansjörg Bergers BB & Partner Vermögens- und Immobilienverwaltung ab.

Nach langem hin und her ist die Katze nun aus dem Sack: BB & Parnter von Hansjörg Berger, bislang mit zehn Prozent an der "KTZ" beteiligt, ist neue 100-Prozent-Eigentümerin der "Kärntner Tageszeitung" ("KTZ"). Die SPÖ Kärnten (bisher 45 Prozent), Ralf Mosser (bisher 22,5 Prozent) und Bernhard Wernig (ebenfalls 22,5 Prozent) geben ihre Anteile ab. Hansjörg Berger bleibt Geschäftsführer, Ralf Mosser Chefredakteur. Mosser und Wernig hatten die frei gewordenen "KTZ"-Anteile im Besitz der Mediaprint nach deren Ausstieg vor einem Jahr übernommen. Neben dem Ausstieg der Mediaprint setzte die Kürzung der Landespresseförderung durch die FPK-ÖVP-Koalition die "KTZ" unter zusätzlichen Druck.

Die SPÖ Kärnten wiederum, die mit der "KTZ" eine "gemeinsame 45-jährige Tradition" verbunden hatte, habe ihre Anteile "schweren Herzens" abtreten müssen, erklärte der Vorsitzende der SPÖ Kärnten, Peter Kaiser. Kaiser spricht nun von einer "zukunftsträchtigen Lösung, die den Fortbestand der KTZ als Tageszeitung sichern und alle Arbeitsplätze erhalten werde. Die Diskussion um die SPÖ-Anteile an der "KTZ" war ins Rollen gekommen, nachdem die Kärntner Druckerei im Eigentum der Kärntner Roten Insolvenz anmelden musste – HORIZONT berichtete (siehe Ausgabe 33-34/2010). Im Zuge dessen hatte auch die BZÖ-nahe "ABC Werbeagentur" Interesse an den "KTZ"-Anteilen bekundet.

Mit der Übernahme der "KTZ" hat Unternehmer Berger – seines Zeichens auch Gründer der Kärntner Regionalmedien, die er später an die Styria abgetreten hat – sein mediales Kärntner Netzwerk weiter ausgebaut. ,,Mit der KTZ, den ‚KTZ-Bezirksjournalen’, die mittlerweile monatlich kostenlos in mehr als 180.000 Kärntner Haushalten erscheinen, dem Societymagazin ‚Blitzlicht Revue’ und vielen weiteren Medienprojekten sowie der Beteiligung bei der EVI Werbeagentur bildet der neue Unternehmensverbund einen wichtigen Wirtschaftsfaktor und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter“, so Berger.

Als zweiter möglicher Investor neben der Berger-Gruppe sei Martin Aistleitner (Aistleitner Media Group) im Gespräch gewesen, der die vormalige ÖVP-Parteizeitung "Salzburger Volkszeitung" (SVZ) führt. Lesen Sie mehr dazu im aktuellen HORIZONT 41/2010, der am 15. Oktober erscheint.
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