Konzernsicherheit: Neue Coronamaßnahmen im OR...
 
Konzernsicherheit

Neue Coronamaßnahmen im ORF

ORF / APA

Im Zuge der Lockdownverlängerung und des Auftretens der Virusmutation B.1.1.7 hat der ORF Anfang der Woche seine Sicherheitsmaßnahmen angepasst. Die Belegschaft stöhnt, fürs Home Office gibt's aber eine Entschädigung.

"Corona-Sonderbetrieb – Neue Maßnahmen" ist ein dem HORIZONT vorliegendes, ORF-internes Mail von Generaldirektor Alexander Wrabetz betitelt, in dem er die Sicherheitsauflagen im infrastrukturkritischen Unternehmen noch einmal kräftig anzurrt - und nicht nur Zustimmung erntet. Auch im ORF macht sich Corona-Müdigkeit breit. Demnach gelten nun "folgende Ergänzungen der Regeln des Corona-Sonderbetriebs bis jedenfalls Ende Februar".

Home Office ab 25. Jänner

"Alle MitarbeiterInnen sollen ihre Arbeit möglichst im oder aus dem Home Office und nicht in den Betriebsstätten verrichten." Ausnahmen betreffen Mitarbeiter an Regieplätzen, in Schneideräumen, die Sendeabwicklung, Sendeleitung, News-Sendungen und Live-Produktionen im ORF-Zentrum. Weiters ausgenommen sind "zentrale und unverzichtbare Strukturdienste im Rahmen des Projektes Medienstandort mit Anwesenheitsnotwendigkeit vor Ort". Der Dienstweg für Ausnahmegenehmigungen ist dabei kein einfacher. Zitat: "Der/die DienstnehmerIn wird von unmittelbaren Vorgesetzten mit Genehmigung des/der HAL bzw. LD/TL zu einer unverzichtbaren Dienstleistung in die Betriebsstätte (wenn erforderlich entsprechend der bisherigen Anordnungs-Zeitregelungen) bestimmt/beordert. Bei Vorliegen berücksichtigungswürdiger persönlicher Gründe seitens des/der DienstnehmerIn sind im Einzelfall die Vorgesetzten berechtigt, diese als Ausnahmegrund an GPA zu melden. Die Dienstpläne mit der erforderlichen Betriebsstätten-Anwesenheit der obigen MitarbeiterInnen sind im Voraus an GPA zu übermitteln. Das Vorliegen einer Ausnahme vom Home Office bedarf in jedem (Einzel-)Fall gegenüber der GPA einer schriftlichen Begründung des/der Vorgesetzten beginnend auf Gruppenleiterebene und Bestätigung durch den/die HAL/LD/TL."

Sonderzahlung

Für die zusätzlichen Kosten, die fürs Arbeiten von Zuhause aus entstehen, verspricht der ORF seinen Mitarbeitern eine gewisse Entschädigung. Demnach wird ab 25. Jänner ab mindestens fünf Arbeitstagen pro Monat im Home Office "eine freiwillige Sozialleistung ohne Rechtsanspruch für die Zukunft" erbracht. "Die Höhe dieser Leistung, sowie die dafür erforderlichen Umsetzungen werden zeitnah bekanntgegeben."

Der ORF folgt überdies der Experten-Empfehlung zur Vergrößerung des Mindestabstands von einem auf zwei Meter. Sei dieser Mindestabstand insbesondere zwischen den Büroarbeitsplätzen nicht einzuhalten, müssen organisatorische Maßnahmen gesetzt werden. Auch die Maskenstrategie wird geändert: "KollegInnen, die dienstliche Tätigkeiten mit Kontakten zu Dritten durchführen, sollen die vom Unternehmen im ausreichenden Umfang zur Verfügung gestellten FFP2-Masken tragen. Dazu zählen insbesondere recherchierende JournalistInnen außerhalb der drei Betriebsstätten bzw. des Home Office, Kamerateams, Technikteams, extern arbeitende ModeratorInnen, MitarbeiterInnen mit Parteienverkehr, Portiere, Empfangspersonen, u.ä.." FFP2-Masken seien auch von jenen Mitarbeitern während ihrer Tätigkeit dann dauerhaft zu tragen, wenn ihre Dienstleistung die Einhaltung eines Mindestabstands von zwei Metern nicht erlaubt. Davon betroffen sind Regieplätzen, Maske etc. Der ORF werde die im neuen General-Kollektivvertrag festgelegte "Maskenpause" sinngemäß umsetzen. Pro Drei-Stunden-Block des Tragens einer FFP2-Maske seien derzeit "zumindest 10-minütige Arbeits(Masken)pause zu disponieren und zu halten". Ab Montag wird der ORF auch sein Teststraßen-Angebot erhöhen und "jeden Montag und Donnerstag bis zum Impfzeitpunkt wie bisher in den Betriebsstätten anbieten".

Und Wrabetz abschließend an seine rund 3.000 Mitarbeiter: "Es ist mir bewusst, dass die Covid-19-Gesamtsituation mittlerweile für uns alle sehr belastend und schwierig ist und dass u.a. die verschärften Maßnahmen der Republik eine weitere Herausforderung für die MitarbeiterInnen des Konzerns mit sich bringen. Mit der aktiven Unterstützung vieler KollegInnen haben wir es in den letzten zehn Monaten geschafft, den ORF trotz etlicher positiver Fälle ohne Clusterbildung durch die Krise zu steuern. Mit dem Auftreten der neuen offenbar wesentlich ansteckenderen Virusmutationen liegen einige herausfordernde Wochen und Monate vor uns und bedarf es nochmals der größtmöglichen Anstrengungen, um bis zum Impfstart so gut als möglich über die Runden zu kommen."



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