Jugendliche halten Infos in Social Media für ...
 

Jugendliche halten Infos in Social Media für wenig glaubwürdig

Saferinternet.at
Für die Studie wurden 400 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren vom Institut für Jugendkulturforschung befragt.
Für die Studie wurden 400 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren vom Institut für Jugendkulturforschung befragt.

Soziale Medien als beliebteste Informationsquelle, klassische Medien punkten aber bei der Glaubwürdigkeit.

Dieser Artikel erschien auch in der HORIZONT-Printausgabe 05/2017 vom 3. Februar. Hier geht's zum Abo.

Der Umgang von Jugendlichen mit Informationsquellen, deren Glaubwürdigkeit und die Bewertung von Informationen waren die Schwerpunkte der Studie "Gerüchte im Netz: Wie bewerten Jugendliche Informationen aus dem Internet". Angesichts von Schlagworten wie "Fake News", "alternative Fakten" und dem "postfaktischen Zeitalter" ist das Thema der Studie aktueller denn je. Bemerkenswert ist: Soziale Medien belegen zwar Platz eins unter den Informationsquellen, werden aber kaum für glaubwürdig gehalten.

59 Prozent der Jugendlichen haben angegeben, ihre Informationen zu tagesaktuellen Themen über Soziale Netzwerke zu beziehen. Genauso viele nutzen das Fernsehen, um in Sachen Politik, Sport, Kultur und Promis am Laufenden zu sein. Dahinter folgen Radio (33 Prozent), YouTube (27 Prozent), Tageszeitungen und Magazine (25 Prozent) sowie Websites klassischer Medien (20 Prozent).

Bemerkenswerte Unterschiede ergeben sich, wenn die Informationsquellen mit der Einschätzung der Glaubwürdigkeit verglichen wird. Als "sehr glaubwürdig" schätzen Jugendliche vor allem klassische Medien wie Radio (32 Prozent), Fernsehen (29 Prozent) und Websites klassischer Medien (23 Prozent) ein. Weit abgeschlagen: Soziale Netzwerke (zehn Prozent, YouTube (neun Prozent) und Gratiszeitungen (acht Prozent).

Unterscheidung: wahr oder falsch?

In der Informationsflut des Internets haben Jugendliche Schwierigkeiten damit, wahre von falschen Meldungen zu unterscheiden. 86 Prozent der Jugendlichen geben an, zumindest manchmal nicht sicher zu sein, ob die Informationen mit denen sie konfrontiert sind, richtig oder falsch sind. Bei 38 Prozent ist das sogar "oft" oder "sehr oft" der Fall.

Um in der Informationsflut zwischen wahr oder falsch unterscheiden zu können, benötigt es Informationskompetenz. Vor allem Lehrende und Eltern haben laut den Jugendlichen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, diese Informationskompetenz zu vermitteln. Rund die Hälfte (47 Prozent) gibt an, bereits einmal in der Schule gelernt zu haben, wie die Richtigkeit von Informationen überprüft werden kann. 32 Prozent fragten diesbezüglich die Eltern um Rat.

Die Studie, für die das Institut für Jugendkulturforschung 400 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren befragt hat, wurde vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) und der Internet Service Providers Austria (ISPA) anlässlich des Safer Internet Day 2017 in Auftrag gegeben.



stats