Elfriede Hammerl im Einsatz für die Sache der Frauen
Elfriede Hammerl wurde am 29. April in Prebensdorf, Steiermark, geboren. Nach dem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien begann sie ihre journalistische Tätigkeit 1964 beim "Neuen Österreich" und arbeitete daneben beim Aktuellen Dienst des ORF.
1970 wechselte sie als Redakteurin und Kolumnistin zum "Kurier" und verfasste Kolumnen für verschiedene Zeitschriften, darunter das "Profil", dem sie bis heute treu geblieben ist. Hammerl hat einst den Journalistinnen-Beruf gewählt, weil sie "eigentlich schon immer belletristisch arbeiten wollte", aber das Gefühl hatte, "zuerst etwas lernen zu müssen", wie sie einmal gegenüber der APA sagte.
Nach wie vor tritt sie mit ihrer Kolumne im "Profil" in Erscheinung. Frauenfragen im Rahmen der Gesellschafts- und Sozialpolitik, das Aufzeigen von Benachteiligungen, von scheinbaren normalen Alltäglichkeiten, waren für Hammerl immer oberstes Anliegen. Deutlich, analysierend, in klaren Worten, aber nie mit erhobenem Zeigefinger zeichnet sie ein Bild der modernen Gesellschaft und ihren Verlierern - zu denen in den meisten Fällen die Frauen gehören, vor allem jene mit niedrigem Einkommen.
Hammerl war Proponentin des Frauenvolksbegehrens von 1997. Bei der Nationalratswahl 1999 kandidierte sie für das Liberale Forum und war von 2000 bis 2002 Mitglied des Außeruniversitären Beirats der Universität Innsbruck. Enttäuscht von der politischen Nicht-Erfüllung der Frauenforderungen hatte sie sich wenige Jahre später aus der Vereinsarbeit des UnabhängigenFrauenForums (UFF) zurückgezogen.
Als Autorin trat Hammerl zuletzt im Jahr 2018 mit dem Erzählband "Alte Geschichten" in Erscheinung, in dem sie Geschichten von Menschen erzählte, die sich nicht mehr wirklich gebraucht fühlen. Darüber hinaus arbeitete sie auch für das Theater und schrieb viele Kabarett-Texte. Ab 1991 war sie Lehrbeauftragte am Publizistikinstitut der Universität Wien.
Erst im Vorjahr wurde Hammerl im Rahmen der Concordia-Preise 2019 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet, nachdem sie diese Würdigung bereits im Rahmen der Preise für die "Journalisten des Jahres" 2016 erhalten hatte. Zu ihren weiteren Auszeichnungen gehören: Preis der Stadt Wien für Publizistik (1999), Wiener Frauenpreis (2002), Concordia-Preis in der Kategorie Menschenrechte (2003), Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (2006), Medienlöwin (2006), Kurt-Vorhofer-Preis (2011), Frauenring-Preis (2015), Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2016), Lebenswerk-Preis des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (2017).