Kezarovski wegen Enthüllung von geschütztem Zeugen in U-Haft
Der Forderung mazedonischer Journalisten nach der Freilassung eines in der Vorwoche festgenommenen Berufskollegen haben sich nun auch die Journalistenverbände in Serbien und Montenegro angeschlossen. Sie haben laut Medienberichten vom Dienstag an die mazedonische Polizei appelliert, den Mitarbeiter der Tageszeitung "Nova Makedonija", Tomislav Kezarovski, freizulassen.
Kezarovski war in der Vorwoche in Skopje unter dem Verdacht festgenommen worden, im Jahre 2008 in einem Bericht für die damalige Zeitschrift "Reporter 92" die Identität eines geschützten Zeugen in einem Mordfall enthüllt zu haben. Das Gericht stellte später fest, dass der Zeuge falsche Angaben gemacht hatte.
Kezarovski wurde nun mit einer 30-tägigen Untersuchungshaft belegt. Nach einem Protest seiner Kollegen am vorigen Freitag in Skopje hat sich der Präsident des zuständigen Gerichtes in der mazedonischen Hauptstadt am heutigen Dienstag zu einem Treffen mit Vertretern eines von Kollegen gebildeten Ausschusses für die Befreiung Kezarovskis bereit erklärt.
Unterdessen haben auch Reporter ohne Grenzen gewarnt, dass durch den Fall Kezarovski die Medienfreiheit in Mazedonien gefährdet sei. Auf der Pressefreiheits-Rangliste der Organisation liegt der EU-Beitrittskandidat Mazedonien auf Platz 116 von insgesamt 179 aufgeführten Staaten.
(APA)