John Lüftner, Produzent und geschäftsführender Gesellschafter der Superfilm, ist Präsident der Association of Austrian Filmproducers (AAFP).
Womit die österreichische Filmwirtschaft zu kämpfen hat und was sie sich an politischen Rahmenbedingungen wünscht: John Lüftner, Präsident des Produzentenverbandes AAFP, über Schwächen im heimischen System.
Film- und Fernsehproduktionen, die aufgrund steuerlicher Nachteile ins Ausland abwandern, Fachkräftemangel und die dringend benötigte Verlängerung des Coronaschutzschirmes: Themen, die beim kurzfristg abgesagten Produzent:innentag vor zwei Wochen auf der Agenda gestanden wären. HORIZONT befragte Verbandspräsident John Lüftner zu notwendigen Maßnahmen und Forderungen an die Politik.
HORIZONT: Mit einem etwas verblüfften Seitenblick auf die Oscar-Nacht vergangene Woche: Weht nun ein rauerer Wind in der Filmbranche?
John Lüftner: (lacht) Nein, die Filmbranche ist nicht härter geworden – weil durch die wachsenden Marktteilnehmer die Möglichkeiten grundsätzlich gestiegen sind. Es gibt wesentlich mehr Player – die Streamer – und diese Player suchen Content und unterstützen damit die Kreativwirtschaft. Für einen kleinen Markt wie Österreich, der versucht, eine unabhängige Produzent:innenschaft und österreichisches Programm zu erhalten, ist es im Umkehrschluss aber nicht zwangsweise einfacher geworden. Global besehen sind die Verschiebung der Verwertungsketten und die Investitionen all dieser neuen Marktteilnehmer natürlich ein Segen.
Wie kann ein kleiner Markt an diesem globalen Marktgeschehen teilnehmen? Reicht das immer wieder beschworene hohe Kreativpotenzial