Erst zu Jahresbeginn stieß Elisabeth Brandlmaier in die Chefredaktion des Falstaff-Magazins. Jetzt folgte auch die Übernahme der Onlineredaktion. Mit HORIZONT spricht sie über ihre ersten Pläne und Ziele für die Medienprodukte.
Falstaff wird seit Jänner von einer Doppelspitze geführt: Elisabeth Brandlmaier verstärkt seit Anfang des Jahres die Chefredaktion des Magazins und arbeitet hier an der Seite von Martin Kubesch. Seit März verantwortet sie zusätzlich als Onlinechefredakteurin auch die digitalen Produkte von Falstaff. Im HORIZONT-Interview verrät sie, was für in den kommenden Monaten für Falstaff geplant hat, wie sie neue Zielgruppen ansprechen will und was Genuss eigentlich für sie persönlich bedeutet.
HORIZONT: Frau Brandlmaier, was sind 2022 Ihre drei großen Ziele für Falstaff?
Elisabeth Brandlmaier: Ich habe im Januar die Chefredaktion von Falstaff übernommen und arbeite hier an der Seite von Martin Kubesch. Außerdem bin ich seit März nun auch Online-Chefredakteurin. Dementsprechend muss ich sagen, dass drei Ziele vielleicht ein bisschen wenig sind. Falstaff ist ein modernes Magazin, wir haben viele toll selbst recherchierte Geschichten von Autoren, die – egal ob im Gourmet-, Wein- oder Reisebereich – anerkannte Experten sind. Man kann aber natürlich immer noch jünger werden. Man kann noch größer werden. Mein Ziel ist also noch mehr Reichweite, noch mehr Publikum. Gewisse Altersgruppen sprechen wir noch nicht so sehr an wie andere. Ich will noch aktuelleren Content liefern, ich will schneller sein.
Falstaff ist für mich ein wie ein Coffee Table Book: Ein schönes Heft, bei dem man sich Zeit lässt für die Geschichten, denn es ist ja auch ein Monatsmagazin. Und ich möchte gerne vor allem im Printbereich andere Zugänge sehen. Über das Jahr hinweg kommen zwangsweise saisonal bedingte Wiederholungen in den Themen, das habe ich auch schon in meiner Zeit bei der Woman erlebt. Ich kann da aber vielleicht einen anderen Zugang einbringen: Ich bin vom Alter her etwas jünger, eine andere Generation, ich bin eine Frau und habe zudem nicht nur im Print-Bereiche, sondern auch online große Erfahrung gesammelt. Dementsprechend habe ich also das Ziel, Printthemen neu aufzubereiten, neue Formate zu schaffen, damit wir möglichst viele Bereiche abdecken. Genuss, Reise, Wein, Gourmet, das sind Themen, die alle interessieren. Das haben wir auch in der Pandemie gemerkt, weil jeder es vermisst hat, zum Beispiel Essen gehen zu können. Ich kann da zwar noch nicht viel verraten, aber einiges ist schon in Planung.
Sie sagen, Sie haben einen anderen Zugang, weil Sie eine Frau sind. Was bedeutet das eigentlich, und warum braucht Falstaff das?
Ich würde sagen, dass man generell Frauenpower in allen Bereichen braucht, nicht nur in diesem Medium. Ich bin schon sehr lange im Medienbereich tätig und war 8,5 Jahre bei der Woman. Ich glaube, dass wir Frauen oft deutlich tiefgründiger in die Geschichten reingehen. Wir hängen uns da wirklich rein und recherchieren meiner Meinung nach anders. Ich beschäftige mich anders mit Themen und telefoniere auch anders nach, um ein banales Beispiel zu nennen. Kollegen schreiben sozusagen vielleicht eine E-Mail, ich nerve die Leute aber wirklich, indem ich sie mehrmals anrufe. Ich finde, dass da diese „Konfrontation“ anders aussieht, da ist einfach keine Scheu da. Daher finde ich, dass diese akute Auseinandersetzung schon mal anders aussieht, vor allem wenn es Themen sind, die schnell passieren müssen, gerade im Onlinebereich. Das merke ich auch, wenn ich zum Beispiel Aufgaben verteile. Es ist eine andere Art von Arbeiten. Ich finde es super, wenn Frauen in allen Bereichen irgendwie federführend „das Sagen haben“. Bei Falstaff ist es tatsächlich so, dass viele Frauen auch in den Führungspositionen und der Geschäftsführu
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