Seit 28. Juni betreibt die Styria mit Radio Flamingo ihren eigenen nationalen Schlagersender via Web und DAB+. Geschäftsführer Bichler im Interview über Positionierung, Pläne und Synergien innerhalb des Konzerns.
Dieses Interview erschien in der Ausgabe 26-27/21 des HORIZONT. Noch kein Abo? Hier klicken.
HORIZONT: Wie ist die Resonanz der ersten Tage vonseiten der Hörer?
Gottfried Bichler: „Einfach Hello“, mit diesem Premierensong von Maite Kelly ging Radio Flamingo – Österreichs neues Schlagerradio – am Montag der Vorwoche on air. Das Echo darauf war großartig und es bestätigt uns, mit diesem neuen Format vollends in die richtige Kerbe geschlagen zu haben. Ob auf direktem Wege oder via unserer Radio-Flamingo-Social-Media-Kanäle – die Hörerinnen und Hörer scheinen begeistert. Seit dem ersten Sendetag verzeichnen wir auf den unterschiedlichsten Plattformen Zuwächse. Täglich wird die Fangemeinde auf den Radio-Flamingo-Communityseiten auf Instagram und Facebook größer, auch die Zugriffszahlen auf die Website von Radio Flamingo sowie die Downloadzahlen der App für iOS und Android haben uns positiv überrascht. Ein weiterer essenzieller Gradmesser sind die unzähligen Einsendungen an unsere Radio-Flamingo-Wunschbox – Hörer können dabei einfach und unbürokratisch Musikwünsche abgeben. Als wichtiger Bestandteil eines interaktiven Radios mit klarem Bekenntnis zu Hörernähe, sind Radio-Flamingo-Fans aus ganz Österreich somit gewichtiges mitbestimmendes Element in der Musikgestaltung.
Was stand hinter der Wahl des Namens? Warum gerade der Flamingo als Namensgeber?
Jeder, der sich schon einmal damit beschäftigt hat, einen einfachen, originellen, einprägsamen und verwechslungssicheren Namen zu erdenken, der weiß, um welche anspruchsvolle und schwierige Angelegenheit es sich dabei handelt. Die Namensfindung für Radio Flamingo war hier keine Ausnahme. Wir wissen, dass viele Leute Schlager lieben und vor allem hören, sich aber nicht alle offiziell dazu bekennen. Die Aufgabe war dahingehend, einen Kunstgriff zu landen, indem ein für unsere gesamte Zielgruppe adäquater Name, der nicht unmittelbar Schlager impliziert, gefunden und im visuellen Erscheinungsbild mit einem auffälligen Farbcode, der sich an alle richtet, verknüpft wird. Die konkrete Idee zur Umsetzung kam dann quasi über Nacht. Der Flamingo als Transporteur prägt positiv wie kaum ein anderes Testimonial und vermittelt die positiven Vibes unseres Programms. Und mal ehrlich, es gibt kaum jemanden, der keine Flamingos mag.
Wie beschreiben Sie die inhaltliche Ausrichtung von Flamingo?
Radio Flamingo verspricht und hält: Alles Schlager und jede Menge gute Laune. Auf dem moderierten Programm schlägt es nebst positiver Vibration Schlager rund um die Uhr! Egal, ob mit modernen Schlagern von Vanessa Mai, Stereoact und Nik P., Kultschlagern zum Mitsingen von Andrea Berg und Jürgen Drews oder mit Schlageroldies von Connie Francis, Bill Ramsey und Peter Kraus: Radio Flamingo lässt nichts aus, was das Herz jedes Schlagerfans höherschlagen lässt. Wir haben hier den Luxus, aus einem schier unerschöpflichen musikalischen Repertoire schöpfen zu können. Radio Flamingo spielt moderne Schlagerhits mit ausgewählten Kultschlagern. Altbekanntes trifft Neues – das garantiert eine Vielfalt, die in dieser handverlesenen Zusammenstellung einzigartig ist. Komplettiert wird unser Programm durch die unabkömmliche Service-Komponente: mit stündlichen News- und Wetterupdates halten wir ganz Österreich up to date.
Wie hoch ist der Wortanteil – auch mit Blick auf den Nachmittag?
Der Wortanteil bei Radio Flamingo liegt bei rund 25 Prozent, der Musikanteil demnach bei 75 Prozent!
„Wir setzen auf alle uns wirtschaftlich sinnvoll erscheinenden Verbreitungswege.“
Die Verbreitung erfolgt digital via DAB+, App und via Livestream. Welche Reichweite streben Sie an und ist auch die Verbreitung via analoger Frequenz angedacht?
Mit diesem neuen Schlagerradioformat wollen wir den Österreicherinnen und Österreichern ein standortunabhängiges Hörerlebnis ermöglichen. Dabei setzen wir auf alle uns wirtschaftlich sinnvoll erscheinenden Verbreitungswege. Wir stehen in den Anfängen und setzen nebst der österreichweiten Verbreitung via DAB+ – die uns rund 84 Prozent technische Reichweite in Österreich beschert – vor allem auch auf Web, Smartspeaker und App. Schnell und einfach abrufbarer Schlagergenuss immer und überall, der weder orts-, zeit- noch geräteabhängig ist. Die im heurigen Jahr in Kraft getretene Verordnung, dass alle in der EU ausgelieferten Autos standardmäßig ein DAB+-Radio installiert haben, ist ein weiterer positiver Effekt für uns. Dem Auto als beliebtem Platz, um bei den Schlagerhits auf Radio Flamingo mitzusingen, tragen wir auch mit dem bereits für Ende Juli geplanten Update der Radio-Flamingo-App Rechnung, denn dann ist die App sowohl Apple-Carplay- als auch Google-Auto-fähig.
Glauben Sie als österreichischer Radiomacher an den Erfolg von DAB+?
DAB+ ist ein weiterer Distributionsweg unserer Produkte und wird sicherlich seine Aufgabe erfüllen. Wir glauben an alle wirtschaftlich sinnvollen und technisch möglichen Verbreitungswege.
Wie ergänzt Flamingo das Audio-Portfolio der Styria Media Group und wie grenzt sich der Sender von anderen Angeboten der Gruppe und des engen Marktes ab?
Die Styria Media Group ist Mutter von Antenne Steiermark und Antenne Kärnten, der österreichischen Privatradiopioniere und Flaggschiffe der Regionalszene in Österreich. Die Antennen als private Regionalradios sind inhaltlich durch moderne Regionalität und musikalisch mit Schwerpunkt auf aktuelle Hits und ausgewählter Specials ein fixer Bestandteil der Kärntnerinnen und Kärnter und Steirerinnen und Steirer. Radio Flamingo ist ein österreichweiter moderner Schlagersender und somit klar geografisch und musikalisch von den Antennen abgegrenzt. 100 Prozent Schlager – das erweitert nicht nur das Audio-Portfolio der Styria Media Group, sondern schafft gleichzeitig auch eine für den österreichischen Radiomarkt einzigartige und unverwechselbare Positionierung.
„Unser Fokus in den nächsten Monaten liegt ganz klar auf zwei Pfeilern: Markenbekanntheit innerhalb der relevanten Zielgruppe und Reichweitenausbau.“
Wie erfolgt die Vermarktung und welche Erwartungen haben Sie hier – auch in Zahlen ausgedrückt?
Unser Fokus in den nächsten Monaten liegt ganz klar auf zwei Pfeilern: Markenbekanntheit innerhalb der relevanten Zielgruppe und Reichweitenausbau. Hierfür bedienen wir uns an multimedialen Vermarktungsmöglichkeiten. Nebst klassischer Maßnahmen ebnen wir uns bedingt demografischer Gegebenheit vor allem durch digitale Vermarktungsaktivitäten den Weg.
Wo entstehen Synergien mit anderen Sendern? Moderatoren, News, Wetter, Programmierung?
Als Styria-Tochterunternehmen kooperiert Radio Flamingo ganz eng mit den Marken und Dienstleistern aus unserem Medienhaus. Wir sind glücklich, als jüngstes Audioprodukt der Styria Media Group die Kraft der Gruppe nutzen zu können und begrüßen unsere Strategie „Styria: first“. Synergien zu den Schwestersendern Antenne Steiermark und Antenne Kärnten sind natürlich gegeben und in der Anfangsphase sehr wertvoll.
Gibt es weitere Pläne für ,Themensender‘ innerhalb der Styria Media Group?
Unsere Gedanken sind dahingehend immer nach vorne gerichtet. Weitere Themensender in der Gruppe und einen weiteren Zuwachs in unserer kleinen feinen Senderfamilie schließen wir deshalb nicht aus.