Die Expertinnen und Experten der Internet Ombudsstelle
In Summe wurden im letzten Jahr 6.534 Beschwerden österreichischer KonsumentInnen bearbeitet – ein neuer Spitzenwert. Top-Gründe sind Abo-Fallen, Fakeshops und Lieferverzögerungen.
Laut des Jahresbericht der Internet Ombudstelle hat die österreichische Streitschlichtungs- und Beratungsstelle im Jahr 2020 in Summe 6.543 Beschwerden (+ 37,4% zum Vorjahr) und 5.526 Anfragen bearbeitet. "Das letzte Jahr hat die Digitalisierung in Österreich stark vorangetrieben. Wir dürfen dabei aber nicht auf die Schattenseiten des Internets vergessen. Konsumentinnen und Konsumenten sind in der virtuellen Welt mit Risiken wie Betrugsfallen oder Verletzungen der Persönlichkeitsrechte konfrontiert. Wir müssen sie bei diesen Herausforderungen unterstützen. Die Internet Ombudsstelle leistet hier einen wichtigen Beitrag", sagt Rudolf Anschober, Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Aufgrund der steigenden Nachfrage wurde der Online-Auftritt der Internet Ombudsstelle laut eigenen Angaben letztes Jahr modernisiert und deutlich erweitert. "Die Zunahme der Beschwerden ist natürlich auf die Pandemie und die verstärkte Internet-Nutzung zurückzuführen. Wir sehen aber auch, dass sich das optimierte Informationsangebot auf unserer Website bewährt und immer mehr Menschen unsere Unterstützung suchen", so Projektleiter Karl Gladt. Im letzten Jahr gab es die meisten Beschwerden zum Thema "Abo-Fallen". Bei dieser Betrugsmasche geben KonsumentInnen ihre Daten an, um ein vermeintlich einmaliges oder kostenfreies Angebot zu nutzen. Besonders häufig schnappt die Abo-Falle bei vermeintlichen Film-Streaming-Plattformen zu.
Zu den Top-Beschwerdegründen zählen außerdem Fakeshops. Während der Covid-19-Pandemie nutzten Internet-Kriminelle die Notsituation aus und setzten vermehrt auf stark nachgefragte Schutz- und Hygieneprodukte wie Atemschutzmasken, Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung. Zudem wurden der Internet Ombudsstelle 2020 auch zahlreiche Beschwerden zu verzögerten Lieferungen gemeldet. Der Online-Shopping-Boom und unterbrochene Lieferketten führten bei vielen E-Commerce-Anbietern zu Problemen mit zeitgerechten Lieferungen. Angestiegen sind auch Storno-Probleme. Einerseits wurden viele Flüge von Airlines abgesagt oder Hotels vorübergehend geschlossen. Ein häufiges Ärgernis war auch die Frage, wer für die Abwicklung der Stornierung und etwaige Rückzahlungen zuständig ist.
Der Download des Internet Ombudsstelle-Jahresberichts 2020 ist unter
www.ombudsstelle.at möglich.