Umsatz belief sich 2011 auf knapp 480 Millionen Euro
Beim deutschen Medienkonzern ProSiebenSat.1 sind Interessenten für das Nordeuropageschäft der TV-Senderkette vorstellig geworden. "Wir haben Interessenbekundungen erhalten, die wir als börsennotiertes Unternehmen prüfen müssen", sagte ein ProSiebenSat.1-Sprecher am Mittwoch. Die Angebote seien unverlangt eingegangen. Ein Verkaufsprozess für die Sparte sei nicht gestartet worden.
Der Münchner Konzern hatte vergangenes Jahr seine Fernsehsender in den Benelux-Ländern für 1,2 Milliarden veräußert, um seine Schulden zu reduzieren. Der Preis war so hoch, dass die ebenfalls zum Verkauf gestellten Fernsehstationen in Skandinavien im Konzern bleiben konnten. Der Teil des Unternehmens ist für Investoren attraktiv, da die Wirtschaft in der Region nicht so stark unter der europäischen Schuldenmisere leidet.
Zudem kassiert ProSieben in Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland doppelt: Die Einnahmen kommen nicht nur aus der Werbung, sondern auch von den Kabelnetzbetreibern. Diese geben einen Teil ihrer Anschlussgebühren an die Sender für die Bereitstellung der Programme ab. In Deutschland ist das umgekehrt. 2011 erzielte ProSieben in Nordeuropa mit knapp 480 Millionen Euro ein Sechstel seines Gesamtumsatzes.