Gruner+Jahr-Urvater ist tot
 

Gruner+Jahr-Urvater ist tot

Richard Gruner ist im Alter von 84 Jahren gestorben

Er war der letzte der großen Gründungsrunde von einst, damals als 1965 die Manifeste für den Gruner+Jahr-Verlag ausgetüfftelt wurden. Richard Gruner, John Jahr und "Zeit"- und "Stern"-Verleger Gerd Bucerius saßen unter einem Hamburger Apfelbaum mit Erdebeerkuchen und Sahne und schworen sich unternehmerische Treue. Warum nicht alle drei in den Verlagsnamen Eingang fanden ist fraglich, es existiert lediglich eine unprätentiöse Aussage von Bucerius: „Drei Namen klingen einfach nicht“. So einfach können Entscheidungen sein.

Doch wie so oft, hielt die Sache mit der Treue nicht sehr lang. Bereits vier Jahre später verkaufte Gruner seine Anteile wieder – Reinhard Mohn von Bertelsmann stieg ein. Der Grund waren politische Zwistigkeiten zwischen den drei Männern, Gruner fürchtete Kommunismus und Sozialismus und misstraute den Entwicklungen in Deutschland  - der kalte Krieg zwischen Ost und West erreichte damals seinen Höhepunkt. Gruner verließ Deutschland und zog sich nach Liechtenstein zurück, um von dort aus sein Vermögen vor allem in den USA zu vermehren. Am 13. Jänner 2010 ist auch Richard Gruner gestorben. Als letzter der Gründergeneration von Gruner+Jahr.
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