Gründe eines Abgangs : Julia Jäkel: 'Wollte w...
 
Gründe eines Abgangs

Julia Jäkel: 'Wollte was Neues erleben'

dpa/Gruner + Jahr, Antonia Gern

In 'Der Zeit' spricht Julia Jäckel erstmals über die Gründe ihres Abgangs vom Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr. 'Ich hatte das Gefühl, ich kann gehen', sagt sie.

Vor rund drei Monaten gab die 49-jährige Julia Jäkel überraschend ihren Abschied vom Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr bekannt. 'Horizont' berichtete. In der Wochenzeitung 'Die Zeit' spricht sie jetzt erstmals über die Gründe: „Ich wollte eine Erfrischung, noch mal etwas Neues erleben, nicht more of the same. Ich wollte wie gerade eineinhalb Wochen in den Bergen kraxeln, ohne auf mein Handy zu schauen.“

Die Vermutung, Jäkels Abgang hänge mit der angedachten Zusammenlegung von Gruner + Jahr mit dem Fernsehsender RTL zusammen, weist die Medienmanagerin zurück. Jäkel findet es „irre“, wie viele Menschen sich nicht vorstellen könnten, dass man den Posten als Vorstandvorsitzende freiwillig aufgebe. Fakt sei: „Ich hatte das Gefühl, ich kann gehen.“

'Nicht das eine gegen das andere ausspielen'

Über die Atmosphäre, die bei Gruner + Jahr herrschte, als Jäkel dort 2003 den Job der Vorstandschefin übernahm, sagt sie: „Das war eine schwierige Melange aus vergangener Größe und gleichzeitig den Fragen: Wer sind wir eigentlich? Wo wollen wir hin? Haben wir eine Antwort auf die Zukunft? Kriegen wir das hin?“ Ihr Ziel sei es gewesen, „weiterhin mit gutem Journalismus gutes Geld“ zu verdienen. Als es darum ging, den Verlag in eine digitale Zukunft zu führen, habe Jäkel Wert darauf gelegt, nicht das eine gegen das andere auszuspielen. „Wir haben Flops hingelegt und ausprobiert“. Ihre neue Nebentätigkeit als Aufsichtsrätin des Kleinanzeigen-Portalbetreibers Adevinta findet sie "noch spannender, als ich dachte, wieder ein neuer Blick in die Welt".



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