Grasser-Prozess: Kritik der Journalistengewer...
 

Grasser-Prozess: Kritik der Journalistengewerkschaft

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Die Journalistengewerkschaft hat die jüngsten Vorgänge im Grasser-Prozess als "indiskutabel" bezeichnet. Grassers Anwalt Manfred Ainedter reagierte am Abend auf Vorwürfe des APA-Redaktionsbeirates.

"Versuche, journalistische Arbeit in welcher Form auch immer einzuschränken, sind indiskutabel", sagte Eike Kullmann, Vorsitzender der Journalistengewerkschaft in der GPA-djp. Solche Versuche kämen einem "Anschlag auf die Pressefreiheit" gleich, meinte er. Grassers Anwalt Manfred Ainedter hatte am Mittwoch einen Stopp der Live-Ticker aus dem Gerichtssaal gefordert, Richterin Marion Hohenecker den Antrag auf ein Verbot aber abgelehnt. "Hauptaufgabe der Medien ist es, die Bevölkerung zu informieren: Im gegenständlichen Prozess geht es um Vorgänge, die jeden Steuerzahler betreffen", hielt Kullmann dazu fest.

Zugleich hatte Ainedter Anzeigen gegen die frühere Grünen-Abgeordnete Gabriela Moser wegen eines Interviews bekanntgegeben - und gegen die APA-Redakteurin, die dieses geführt hatte. Auch dies kritisierte Kullmann als "nicht nachvollziehbar" und "absolutes No-Go". Ebenso der APA-Redakteursbeirat: Er wies in einer Aussendung "Einschüchterungsversuche gegen eine APA-Journalistin im laufenden Buwog-Prozess auf das Schärfste zurück". Die Sachverhaltsdarstellung sei "als plumper Angriff auf die Pressefreiheit zu werten".

Ainedter reagierte darauf am Abend ebenfalls via Aussendung: Er weise den Vorwurf eines „plumpen Angriffes auf die Pressefreiheit“ entschieden zurück. Der Anwalt erneuerte die Kritik an dem APA-Beitrag, den er "klar parteiergreifend" nannte. Solche Eingriffe in ein laufendes Verfahren seien in Österreich strafbar "und sie widerstreiten auch einem objektiven und fairen Journalismus". Ob Anzeige im Auftrag "unseres Mandanten" ungerechtfertigt sei, werde im Übrigen von der zuständigen Staatsanwaltschaft und nicht vom APA-Redaktionsbeirat zu beurteilen sein, so Ainedter abschließend.




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