Dank neuer Übertragungstechnologie und einem fan-freundlichen Spielplan will der Fußball-Weltverband beim weltweit größten Sportevent diesbezüglich schon beim Startschuss in neue Dimensionen vorstoßen
Die Weltmeisterschaft in Brasilien soll der FIFA ein neues Rekordpublikum vor den TV-Bildschirmen bescheren. Dank neuer Übertragungstechnologie und einem fan-freundlichen Spielplan will der Fußball-Weltverband beim weltweit größten Sportevent diesbezüglich schon beim Startschuss in neue Dimensionen vorstoßen.
3,2 Milliarden Seher waren beim vergangenen WM-Turnier in Südafrika für zumindest eine Minute vor dem TV-Schirm dabei. Das Finale 2010 zwischen Weltmeister Spanien und den Niederlanden wurde laut FIFA-Berechnungen von 909,6 Millionen Sehern für zumindest eine Minute gesehen. Im Vergleich: Die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in London 2012 verfolgten weltweit geschätzte 900 Millionen vor dem Fernseher.
Die FIFA will ihre Zahlen nun toppen. "Es sieht sehr gut aus, dass wir diese Rekorde brechen", meinte der für TV-Angelegenheiten zuständige FIFA-Direktor Niclas Ericson. Über Zahlen wollte der Schwede nicht spekulieren, seine Zuversicht sei aber leicht erklärbar.
"Wir glauben, dass wir sehr gute Ankickzeiten für Afrika, den Mittleren Osten und Europa haben und das Publikum dort wächst. Und da die WM in Amerika stattfindet, werden wir dort so gute Zahlen wie noch nie haben", betonte Ericson. Auch Asien entpuppe sich weiter als Wachstumsmarkt. Schon der WM-Auftakt zwischen dem Gastgeber und Kroatien am 12. Juni soll der FIFA eine nie gesehene Reichweite bescheren. "Ein Eröffnungsspiel mit Brasilien ist weltweit schon rekordbrechend, einfach weil es Brasilien ist."
Technische NeuerungenGeködert werden sollen die Konsumenten auch mit technischen Neuerungen. Bei den Übertragungen aus Brasilien sind bei jeder Partie 34 Kameras im Einsatz, rund 3.000 Personen aus 48 verschiedenen Ländern sind in der Produktion der TV-Bilder beschäftigt. Die Kundschaft soll laut Ericson immerhin das bestmögliche Produkt bekommen - schließlich ist die Vergabe der Medienrechte für die FIFA ein einträgliches Standbein.
So betragen die Einnahmen aus Marketing-Deals und TV-Rechten für Brasilien 2014 laut Angaben des Weltverbandes 1,386 Milliarden US-Dollar (1,02 Mrd. Euro). "Unsere Medienrechte sind sehr wertvoll. Sowohl für den Kunden, als auch uns selbst. Immerhin ist dies für uns die größte Einnahmenquelle. Und die Rundfunkveranstalten profitieren durch die Übertragung der WM", betonte Ericson.
In punkto Übertragungsqualität will die FIFA ihr Premium-Produkt natürlich ins beste Licht rücken. Zu Testzwecken werden drei WM-Spiele in 4K und neun in 8K aufgezeichnet und gesendet. Der Kino-Standard, auch bekannt als Ultra-High-Definition, soll bis 2017 weltweit in Verwendung sein. Die FIFA sieht sich deshalb auch als Technologie-Vorreiter. "In Südafrika haben wir noch mit 3D gearbeitet. Für diese WM nutzen wir 4K und 8K, und sofort gab es Sender, die Teil dieses Projekts sein wollten", meinte Ericson.