Fritz Hausjell soll in Public-Value-Beirat
 

Fritz Hausjell soll in Public-Value-Beirat

Er würde damit seinem verstorbenen Kollegen Hannes Haas nachfolgen - Widerstand dagegen scheint sich aber in der ÖVP breitzumachen

Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell könnte künftig dem Public-Value-Beirat, der neue ORF-Angebote prüft, angehören. Er würde damit seinem verstorbenen Kollegen Hannes Haas nachfolgen, wie die "Presse" (Online-Ausgabe) berichtet. Widerstand dagegen scheint sich aber in der ÖVP breitzumachen, die Hausjells Unabhängigkeit infrage stellt. Dieser wollte sich auf APA-Nachfrage dazu nicht äußern.

Bestätigt hat der Medienexperte allerdings, dass er vom Bundeskanzleramt gefragt wurde, "ob ich zur Verfügung stehe". Ein Mitglied des Beirates zu sein wäre jedenfalls eine "ehrenvolle und verantwortungsvolle Aufgabe". Seine Bestellung soll am heutigen Montag Thema im Koordinierungsausschuss der Regierungsparteien sein.

Laut "Presse" sei Hausjell für die ÖVP kein unabhängiger Experte, da der Kommunikationswissenschafter Mitglied beim Bund Sozialdemokratischer Akademiker ist. Zusätzlich werde bei Hausjell Kritikfähigkeit am ORF vermisst. Mehrfach hat er sich in der Vergangenheit als Fürsprecher von ORF-Anliegen wie einer Fortsetzung der Gebührenrefundierung positioniert.

Der in der KommAustria eingerichtete Public-Value-Beirat, dessen Mitglieder von der Bundesregierung für eine Dauer von fünf Jahren bestellt werden und dessen Vorsitzender Haas bis zu seinem Tod war, hat im Rahmen der Auftragsvorprüfung von neuen ORF-Angeboten ein Stellungnahmerecht und kann sich dementsprechend über die öffentlich-rechtliche Qualität neuer Vorhaben sowie deren möglichen Auswirkungen am Markt äußern. Derzeit gehören ihm Andrea Grisold, Reinhard Christl, Ruth Jaroschka sowie Julia Wippersberg an.
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