Das Magazin 'an.schläge' macht feministischen Journalismus. Die leitende Redakteurin Brigitte Theißl spricht im HORIZONT-Interview über frauenpolitische Berichterstattung, Wording und Medienförderung.
Horizont: Frau Theißl, mit welchen Themen beschäftigt sich an.schläge?
Brigitte Theißl: Wir sind ein linkes, feministisches Magazin und analysieren das aktuelle Geschehen aus Politik, Kultur und Gesellschaft aus einer feministischen Perspektive, setzten aber auch eigene Themenschwerpunkte unabhängig vom Nachrichtengeschehen. Unsere Redaktion arbeitet mit freien Journalistinnen und einer kleinen festen Reaktion. An.schläge erscheint seit 1983 als Printmagazin, aktuell acht Mal pro Jahr. Ausgewählte Inhalte gibt es aber auch online.
Was ist überhaupt feministischer Journalismus?
Wir nehmen bei allen Themen konsequent eine feministische Perspektive ein. Es gibt eigentlich kein Thema, das nicht auch ein feministisches Thema ist. Wir gehen daher schon mit einer politischen Haltung an unsere Arbeit und an die Themen heran, die wir aber auch transparent machen, denn natürlich gelten für uns trotzdem alle Qualitätskriterien des Journalismus.
Wie beurteilen Sie den Umgang mit frauenpolitischen Themen vonseiten anderer Medien, die sich nicht explizit einer feministischen Perspektive verschreiben?
Generell sehe ich in manchen Medien eine positive Entwicklung. Ich habe schon beobachtet, dass in den vergangenen Jahren die politische Berichterstattung über feministische Themen in den Mainstream-Medien deutlich zugenommen hat. Das Problem ist aber, dass oft ein starker Fokus auf wenige Themen gelegt wird, zum Beispiel auf sexualisierte Gewalt oder das Kopftuch. Themen wie Frauenarmut und -Pensionen beispielsweise werden dann eher seltener beleuchtet, da sich das nicht gut emotionalisieren lässt. Da hinken besonders die Boulevardmedien in der Berichterstattung hi
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