Oswald Klotz übernimmt vorerst Präsidentschaft des ÖJC.
Oswald Klotz übernahm interimistisch bis zu einer Generalversammlung die Präsidentschaft des Österreichischen Journalist*innen Clubs (ÖJC). ORF-Wien-Redakteur und -Moderator Hadschi Bankhofer verließ den Verein im Streit.
Der bisherige Vizepräsident Klotz folgt damit Fred Turnheim (71) nach, der sich nach 32 Jahren an der Spitze zurückzog. Ursprünglich wurde vom ÖJC vermeldet, dass ORF-Wien-Redakteur Hadschi Bankhofer ab Juni die Präsidentschaft übernehme. Er blieb vorerst jedoch Vorstandsmitglied. Der Vorstand soll bei der nächsten Generalversammlung neu gewählt werden.
Der ÖJC hat bis 2019 den mit 10.000 Euro dotierten "Prof. Claus Gatterer Preis" vergeben. Laut Recherchen des Tiroler Publizisten Markus Wilhelm soll der ÖJC den Sponsoren ein Vielfaches des Preisgeldes in Rechnung gestellt haben. Daraufhin forderten die Gatterer-Preisträger den Rückzug des ÖJC als Organisator der Auszeichnung. Dieser wies die Vorwürfe zurück und hielt an der Vergabe des Preises - allerdings ohne Preisgeld - fest.
Update: Laut
etat.at ist Hadschi Bankhofer mittlerweile aus dem ÖJC ausgetreten. Er wolle er nie wieder etwas mit dem Verein zu tun haben. Zitat: "Ich habe keine Chance gehabt, etwas zu verändern. Man muss auch Misserfolge eingestehen: Beim ÖJC bin ich gescheitert. Ich fühlte mich dort völlig allein. Ich hab mich – damit kein böses Blut entsteht – beim wütenden Ex-Präsidenten sogar schriftlich entschuldigt, dass ich ihn enttäuscht habe. Aber ich kann keinen Verein verändern, wo ich nicht ernst genommen werde und niemand tut, was ich sage."
Update, 18.04.: Klotz bedauert in einem Mail an HORIZONT den Austritt Bankhofers, auch wenn der das den Statuten widersprechend nicht per eingeschriebenen Brief getan habe. Klotz weiter: "Ich muss seinen Aussagen aber einiges entgegenhalten. Wenn er nämlich behauptet, dass er keine Chance gehabt habe, etwas zu verändern, so ist dies absolut unrichtig. Auch seine Behauptung, er sei bei uns nicht ernstgenommen worden, entbehrt jeglicher sachlichen Grundlage. Im Gegenteil: Ich habe noch als Vizepräsident in zahlreichen persönlichen Gesprächen und Telefonaten ihm meine volle Unterstützung angeboten. Meiner Ansicht nach hätte Bankhofer in der Zeit bis zur kommenden Generalversammlung ausreichend Zeit und Unterstützung gehabt, sich mit den oft recht komplizierten Details einer Führungsfunktion im ÖJC vertraut zu machen. Er war sich offensichtlich der Fülle der Aufgaben und der Verantwortung eines Obmanns von Österreichs größter Journalist*innen-Vertretung nicht bewusst. Dass er jetzt auf die Ex-Kollegen losgeht, ist mir nicht ganz verständlich."