Nach dem Verkauf des britischen Traditionsblattes "Financial Times" trennt sich das Verlagshaus Pearson auch von Anteilen an der Wochenzeitung "Economist"
Nach dem Verkauf des britischen Traditionsblattes "Financial Times" trennt sich das Verlagshaus Pearson auch von Anteilen an der Wochenzeitung "Economist". Die italienische Holding-Gesellschaft Exor im Besitz der Unternehmerfamilie Agnelli hat ihren Anteil an dem Magazin von 4,7 Prozent auf 43,3 Prozent aufgestockt und rückt somit zum stärksten Aktionär auf.
Dafür zahlt Exor 405 Mio. Euro, teilte die Holding mit. "Wir unterstützen die historische Mission des Magazins, das ein riesiges Wachstumspotenzial hat, vor allem in Zusammenhang mit der Digitalisierung im Medienbereich", betonte Exor-CEO John Elkann, der auch Präsident des Autobauers Fiat Chrysler ist. Die Familie Agnelli ist auch am Blatt "Corriere della Sera" beteiligt.
Die Economist-Gruppe, zu der neben der Zeitung mehrere Internetportale gehören, hat im Geschäftsjahr per Ende März einen operativen Gewinn von 85 Millionen Euro verzeichnet. Die durchschnittliche Auflage des "Economist" lag bei 1,6 Millionen.
Exor ist derzeit auf Erfolgskurs. Die italienische Holding hat vor zehn Tagen den US-Rückversicherer Partner Re für 6,9 Mrd. Dollar (6,2 Mrd. Euro) geschluckt. Exor, der bereits zehn Prozent an der an der Wall Street notierten Partner Re hält, zahlt 137,5 Dollar pro Aktie bar und eine Sonderdividende von 3 Dollar pro Aktie für einen Gesamtwert von 140,5 Dollar pro Aktie.