Haim Saban, Hauptaktionär der ProSiebenSat.1 Media AG, fordert bei den Münchner Medientagen, eine Gleichbehandlung von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern.
Mit Spannung wurde der Auftritt von Haim Saban bei den 17. Münchner Medientagen erwartet. Der Medienkongress in München bot den Rahmen für den ersten öffentlichen Auftritt des neuen Hauptaktionärs der
ProSiebenSat.1 Media AG. Saban kündigte unter anderem an, dass seine Investorengruppe über 40 Milliarden US-Dollar verfüge und bereit sei, sich noch stärker im deutschen TV-Markt zu engagieren. Nach den internen Querelen durch die Kirch-Pleite und die anschließende Suche nach einem neuen Hauptaktionär für die Sender-Familie mit ProSieben und SAT.1 sowie die konjunkturbedingten Einbrüche des TV-Werbemarktes werde sich die ProSiebenSat.1 Media AG wieder erholen und vom sich abzeichnenden Konjunkturaufschwung profitieren. Außerdem, so der Medieninvestor: "Es ist ein Wunder, wie stabil das Kerngeschäft trotzdem geblieben ist".
Der Markt und seine Protagonisten werden die "Präsenz" der Sender-Gruppe "in Zukunft sehen und fühlen". Heftig kritisierte Saban das deutsche Fernsehsystem mit privaten, werbefinanzierten und öffentlich-rechtlichen, teils gebühren- und werbefinanzierten Sendern. Zitat: "Der sich selbst regulierende öffentlich-rechtliche Rundfunk wird durch Gebühren unrechtmäßig bevorzugt, Product Placement bei ARD und ZDF im Gegensatz zu den privaten Programmen nicht bestraft." Dadurch entstünde ein ungleicher Wettbewerb und eine gefährliche Doppelmoral. "Get rid of that double standard", appellierte Saban an die Politik und fordert ein Werbeverbot für ARD und ZDF.
(max)