Kommentar von Stefan Mey.
Der Siegeszug rechtspopulistischer Politiker und protektionistischer Tendenzen dies- und jenseits des Atlantiks bereitet so manchem Befürworter der freien Märkte Kopfzerbrechen.
Umso mehr sollten sie begrüßen, dass sich die EU-Kommission weiter um die Schaffung eines – auch digitalen – Binnenmarktes bemüht, der vor allem dem Konsumenten Vorteile bringen soll: Durch den geplanten Wegfall des Content-Geoblockings
(HORIZONT berichtete) werden Bürger auch auf Reisen auf ihre Onlineinhalte zugreifen können; fix ist, dass ab Sommer dieses Jahres die Roaminggebühren wegfallen.
Hinzu kommt, dass E-Privacy-Verordnung und die EU-Datenschutzgrundverordnung die Daten der Bürger schützen sollen. Und bei der aktuellen Diskussion um Bankomatgebühren sollte man sich vor Augen führen, dass Abhebungen im Euro-Ausland per se gratis sind – im Gegensatz zu Euronet-Bankomaten im Inland.
Viele Ansätze mögen unausgegoren wirken, der Weg durch die EU-Institutionen bis zur finalen Umsetzung ist ein langer und beschwerlicher, und Vertreter diverser Branchen ächzen unter neuen Herausforderungen – man denke allein an den Aufschrei der Mobilfunkanbieter in Sachen Roaming.
Klar ist aber auch, dass in Zeiten wie diesen die EU vor allem eines sein sollte: Ein Gemeinschaftsprojekt, das für die Menschen da ist. Denn nur so kann man deren Herzen zurückgewinnen und Schlimmeres verhindern.