Deutsche Funke-Gruppe blockiert laut "Die Presse"-Bericht die Auszahlung der garantierten Gewinnausschüttung an die Familie Dichand.
Der Streit zwischen den Dichand-Erben und der Funke-Gruppe als jeweils 50-Prozent-Eigentümer an Österreichs größter Tageszeitung, der "Krone", ist um ein Kapitel reicher:
Laut einem Bericht der Tageszeitung "Die Presse" blockiert die Funke-Gruppe die jährliche Gewinnausschüttung von gut sieben Millionen Euro - ein garantiertes Sonderrecht, dass sich der verstorbene Hans Dichand beim Einstieg der Deutschen einst ausbedungen hatte.
Laut dem Bericht herrsche Uneinigkeit über die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs. "Funke, so wird in Wiener Anwaltskreisen erzählt, pocht auf die Auszahlung alter Forderungen, über deren Höhe allerdings gestritten wird. Zudem konnte die Generalversammlung den Jahresabschluss nicht feststellen, da die Funke-Gruppe der Meinung ist, mittlerweile die Mehrheit an Stimmrechten zu besitzen. All dies führte dazu, dass die Dichands auf ihre Millionen warten", heißt es in der "Presse".
Seit Jahren prozessieren die beiden Eigentümerseiten vor verschiedensten Gerichten um die Vormachtstellung in der gewichtigen Tageszeitung. Anfang des Jahres meldeten Funke und Benko bei der BWB die alleinige Kontrolle über die "Krone" an -
die Causa liegt mittlerweile beim Kartellgericht. Versuche, Herausgeber und Chefredakteur Christoph Dichand abzusetzen, scheiterten zuletzt. Ende 2018 stieg die milliardenschwere Signa Holding rund um Rene Benko mit 49 Prozent bei der WAZ Ausland Holding als Hälfte-Eigentümerin der "Krone" ein, über die die Funke ihre Beteiligung abwickelt. Immer wieder wird über eine Option Benkos auf die restlichen Anteile an der WAZ Ausland Holding - und damit 50 Prozent an der "Kronen Zeitung" - spekuliert. Diese soll dem Vernehmen nach dann schlagend werden, wenn die Sonderrechte der Dichands fallen (neben dem garantierten Gewinn auch Sonderrechte bei Personalbesetzungen) und die Mehrheitsverhältnisse geklärt sind.