Drei Förderpreise
 
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Verlegerverband VÖZ vergibt die „VÖZ Förderpreise für Medienforschung“ – Drei Arbeiten von FH Wien Journalismus, Publizistik-Wien und FH St. Pölten ausgezeichnet.

 Leistungen würdigen, Anstösse geben, Wissenschaft und Praxis zusammenführen: Mit dem "Förderpreis für Medienforschung" will der Verlegerverband VÖZ Dissertationen beziehungsweise Master- und Diplomarbeiten, die sich mit Belangen der Medienforschung auseinandersetzen, auszeichnen. Die drei Ausgezeichneten des "Zweiten Jahrgangs", die am 10. Jänner im Wissenschaftsministerium ihre Urkunden entgegennehmen konnten, waren die wissenschaftlichen Arbeiten auch mit Startrampe in die Praxis: Lukas Sustala arbeitet als Redakteur beim Standard, Karin Zauner beim Press- und Informationsdienst der Stadt Wien und Sonderpreisträgerin Nicole Friesenbichler ist freie Mitarbeiterin bei den NÖN. 

"Die Preisträger des Förderpreises Medienforschung unterstreichen mit ihren Arbeiten die hohe Qualität an unseren Universitäten und Fachhochschulen eindrucksvoll", so Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle, der den Ehrenschutz für den Preis übernommen hat. Töchterle holt weit aus - die Caesaren Augustus, Maximilian und Ferdinand müssen als Beispiele für den - "manipulativen" - Umgang der Herrschenden mit Medien herhalten - um eine Lanze für einen besseren "Leumund" von Studienrichtungen wie der Publizistik zu brechen: Nur Zugangsbeschränkungen, wie er sie eingeführt habe, dienten der Qualitätssicherung von Forschung und Lehre. 

Harald Knabl, Geschäftsführer des Niederösterreichischen Pressehauses, Vizepräsident des VÖZ und Vorsitzender des VÖZ-Board Lesermarkt, verwies auf die hohen Qualitätsansprüche der Leserschaft: " Nur wenn Kauf-Zeitungen und -Magazine beständig ihre hohen Qualitätskriterien erfüllen und sich vom Mittelmaß abgrenzen, werden Leser weiterhin bereit sein, für unsere Produkte zu bezahlen. Diesen Anforderungen können wir Blattmacher nur gerecht werden, wenn die besten Köpfe in unseren Medienhäusern tätig sind: Junge Menschen, die über den Tellerrand blicken und Zusammenhänge erkennen können, so wie die heutigen Preisträger." Juryvorsitzender Matthias Karmasin, Vollblutpräsentator, stellte die ausgezeichneten Arbeiten vor und profilierte sich gleich als geschickter Interviewer der Preisträger - die sich ihrem Part (allesamt saßen im Auditorium auch Angehörige, neben VÖZ-Präsident Hans Gasser und MA-Präsident Helmut Hanusch), siehe ihre nunmehr professionelle Tätigkeit, auch rhetorisch gewachsen zeigten. 

In der Kategorie Master- und Diplomarbeiten konnte Der Standard-Journalist Lukas Sustala mit der Arbeit "Medienmärkte und der Long Tail: Die Wirkung des Internets auf Nischenmärkte und Medienwettbewerb" für sich entscheiden. Die Arbeit entstand Fachhochschule Wien (Journalismus). Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Sustala untersuchte Auswirkungen von Nischenanbietern auf Mainstream-Medien - "Es gibt Gegenmittel zur Kannibalisierung". 

Mit dem Förderpreis für Dissertationen (Dotiert mit 4.000 Euro) wurde Karin Zauner ausgezeichnet. Zauners Doktorarbeit "Zuwanderung - Herausforderung für Österreichs Medien" wurde an der Universität Wien, Publizistik-Institut, verfasst und erscheint im Holzhausen Verlag in Buchform. Zauner, Mitarbeiterin im Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien fasst eindringlich ihre Erkenntnisse zusammen: "Wenn in Redaktionen jene Diversität, wie sie durch Migration in der Bevölkerung schon längst vorhanden ist, sich auch abbildet, ist das der entscheidende Beitrag zur Integration und Verständigung!" 

Einen Sonderpreis in der Höhe von 1.000 Euro erhielt Nicole Friesenbichler, Absolventin der FH St. Pölten, für ihre Arbeit "Ganzheitliches Qualitätsmanagement für Printverlage": Auch Friesenbichler hat eine griffige Zusammenfassung parat: "Medienhäuser legen Qualitätskriterien fest, nicht zuletzt, um sich vom Wettbewerb abzuheben - das Management dazu funktioniert allerdings nur im Zusammenspiel von Geschäftsführung, Marketing und Redaktion." 

Zum dritten Förderpreis läuft bereits die Einreichfrist: Bis 31. Juli 2012 können Arbeiten eingereicht werden - Unterlagen dazu hier . 
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