Gerhard Dörfler verkündet, noch bevor der ORF-Stiftungsrat seine Entscheidung mitteilt, dass Karin Bernhard neue Direktorin des Landesstudios Kärnten werde.
Der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler meldete heute Morgen in einer OTS-Meldung vom Landespressedienst, er hätte sich mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz auf eine neue Führung des ORF-Landesstudios geeinigt. Die langjährige ORF-Mitarbeiterin Karin Bernhard werde Willy Haslitzer in seiner Position als Direktor des Landesstudios folgen.
Der ORF-Redakteursrat meldete sich diesbezüglich wenig später ebenfalls im Rahmen einer OTS-Aussendung: "Der Kärnter Landeshauptmann Dörfler liefert mit einer vom Landespressedienst verbreiteten OTS einen weiteren Beweis, wie manche - zweifellos zu viele - Politiker davon ausgehen, sie haben im ORF zu bestimmen: Er macht nämlich aus dem gesetzlichen Anhörungsrecht gleich ein Bestellungsrecht. In seiner Aussendung erklärt Dörfler unter dem Titel "Karin Bernhard wird neue ORF-Kärnten Chefin", dass er sich mit dem ORF-Generaldirektor auf eine neue Führungsspitze "seines" Landessstudios geeinigt habe. Die im ORF-Gesetz geregelte Bestellung durch den Stiftungsrat wird nicht einmal als formale Nebensache erwähnt."
Darauf folgte eine Reaktion der SPÖ Kärnten: "Verwunderlich sei laut SPÖ-Chef LHStv. Peter Kaiser allerdings das Vorgehen von Landeshauptmann Dörfler, der die Wahl von Karin Bernhard zwei Tage bevor der unabhängige ORF-Stiftungsrat seine Entscheidung verkündet, kund gemacht hat. "Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter - das dürfte Gerhard Dörfler glauben - kommt man ohne ihr", erinnert Kaiser Dörfler daran,dass ihm lediglich ein Vorschlags- aber kein Ernennungsrecht zustehe. Mit seinem Drang nach Selbstdarstellung erweise Dörfler nun nicht nur sich sondern leider auch der neuen Direktorin und dem gesamten Landesstudio Kärnten einen Bärendienst, indem er eine so wichtige Personalentscheidung mit der Diskussion einer versuchten politischen Einflussnahme überlagert."
Auch BZÖ-Mediensprecher Stefan Petzner meldete sich via Aussendung zu Wort: "Entscheidungen in personellen Fragen obliegen im ORF dem Stiftungsrat und Generaldirektor Alexander Wrabetz und sonst niemandem. Es ist daher inakzeptabel und ein Schaden für das Landesstudio Kärnten, wenn Landeshauptmann Dörfler durch eine mediale Ernennung den Eindruck erwecken will, er habe die neue Landesdirektorin im Landesstudio Kärnten bestimmt. Abgesehen davon, dass dem gar nicht so ist, denn nicht Dörfler, sondern der ORF-Generaldirektor hat das gesetzliche Bestellungsrecht.“