"Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo, Keynoter der Österreichischen Medientage, über Selbstreinigung der Branche, Debatten mit Ekelgefühl, seine Vorstellung von konstruktivem Streit, Versuchungen der Digitalwelt und bedrohliche Anfeindungen in Österreichs Medienwelt.
HORIZONT: In unserem Interview vor drei Jahren waren zentrale Themen mediales Selbstverständnis, Transparenz, Wahrheit und Unabhängigkeit. Sie meinten damals durchaus auch selbstkritisch: „Ich glaube, man nimmt uns nicht mehr alles ab.“ Wie fällt denn Ihr Befund über den Zustand des Journalismus an sich heute aus?
Giovanni di Lorenzo: Differenziert, wie damals hoffentlich auch: Es gibt Dinge, die wir sehr gut können, und welche, wo wir Fehler machen. Ich glaube aber, dass der Journalismus in den letzten drei Jahren zumindest in Deutschland besser geworden ist, weil er aus Fehlern auch immer wieder lernt.
Worin sehen Sie das begründet? Hat hier eine gewisse Selbstreinigung der Branche stattgefunden?
Ja. Medien sind sich selbst korrigierende Systeme, und gewisse blinde Flecken, die wir zweifelsohne hatten, sind inzwischen ganz gut ausgele
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