Bei einer Diskussionsrunde bei den Münchner Medientagen hieß es: Printmedien hätten die "Digitalisierung bestanden".
"Die Zeitung ist längst in der digitalen Zukunft angekommen", sagte der Vorsitzende des bayerischen Verlegerverbandes, Andreas Scherer, zum Auftakt der Gipfelrunde "Analog in den Cyberspace - Die Zukunft der Zeitung ist digital" am 14. Oktober bei den
Münchner Medientagen. Die Branche sei gut durch die Krise gekommen. "Zeitung - das ist heute Print, Online und zunehmend auch Mobil." Dennoch ist der Blick der Verleger in die Zukunft nicht nur rosig, denn politische Rahmenbedingungen der Politik stünden noch aus.
So fehle es noch an Maßnahmen, die dabei helfen, das geistige Eigentum zu schützen, wie etwa der Geschäftsführer der Zeitungsgruppe Thüringen, Klaus Schrotthofer, bei einer anderen Diskussionsrunde auf den Münchner Medientagen meinte. Es gehe dabei um die gesetzliche Grundlage, freiwillige Vereinbarungen mit denjenigen zu machen, "die unsere Inhalte im Internet kommerziell nutzen". Der Netzleser selbst solle nicht zur Kasse gebeten werden. Der Kanon der Diskussionen ist klar: Die technischen und inhaltlichen Herausforderungen der Digitalisierung seien bestanden, auf der Einnahmeseite hapert es noch.
Welche Möglichkeiten der Monetarisierung es aber schon gibt, schilderte auf dem "Printgipfel" der Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen und "WirtschaftsBlatt"-Vorstand Hans Gasser. "Wir haben vor 30 Prozent unserer Inhalte im Netz die Bezahlschranke gesetzt - und die Visits sind hochgegangen." Man müsse nur den Mut haben, die Preissperre zu setzen. Skeptischer zeigte sich der Geschäftsführer des Schweizer Ringier-Verlags, Marc Walder. Der Inhalt allein refinanziere sich nicht. "Medienhäuser müssen diversifizieren, um die Journalisten bezahlen zu können."