Kaum jemand prägte die Erforschung der öffentlichen Meinung so nachhaltig wie Elisabeth Noelle-Neumann.
Kaum jemand prägte die Erforschung der öffentlichen Meinung so nachhaltig wie Elisabeth Noelle-Neumann. Als Gründerin des Instituts für Demoskopie Allensbach gilt sie im deutschsprachigen Raum als Pionierin der Meinungsforschung. Internationale Anerkennung erreichte sie vor allem mit ihrer Theorie der "Schweigespirale", die in zwölf Sprachen übersetzt Einzug in die Bibliotheken der Kommunikations- und Sozialwissenschafter fand. Zum 90. Geburtstag legt Elisabeth Noelle-Neumann jetzt ihre Autobiografie "Die Erinnerungen" vor und liefert dabei einen Lebensrückblick, der eng mit der deutschen Geschichte verknüpft ist. Die persönliche und politische Zeitleiste reicht dabei von der Jugend in der Weimarer Republik über die Ausbildungs- und Arbeitsjahre während des NS-Regimes bis zur Gegenwart. Noelle-Neumann ist in ihren Memoiren bemüht, eine stets neutrale Haltung zu bestätigen. Als Beobachterin der öffentlichen Meinung und als Beraterin der Bundeskanzler Konrad Adenauer und Helmut Kohl sind die Erinnerungen von Elisabeth Noelle-Neumann eine spannende Dokumentation über neun Jahrzehnte Zeitgeschichte.
Elisabeth Noelle-Neumann, Die Erinnerungen, Herbig, Berlin 2006, 320 Seiten, 24,90 Euro, ISBN 3-7766-2485-X